Zukunft des Sachsenwald-Forums ist ungewiss

Reinbek. Kultur kostet Geld. Auch die Stadt Reinbek überlegt nun, wie sie die Kosten senken kann. Am Dienstag, 12. Oktober, will der Kulturausschuss hinter verschlossenen Türen über eine Neustrukturierung beraten. Eine Museumsschließung, wie sie gerade in Hamburg vollzogen wird, kommt aber offenbar nicht infrage.

Die kulturellen Einrichtungen Reinbeks sind im Kulturzentrum zusammengefasst, dessen Leiter Bernd Kraske ist. Er ist zuständig für das Museum Rade, für das Schloss, das Sachsenwaldforum und die Begegnungsstätte in Neuschönningstedt. Der jährliche Zuschussbedarf beläuft sich auf etwa 800 000 Euro. Der muss reduziert werden, hatte der Kulturausschuss im April beschlossen. Grobes Ziel: 2012 sollten es 50 000 Euro weniger sein als in diesem Jahr. Außerdem wurde die Stadtverwaltung beauftragt, ein Konzept für die "Gestaltung des Kulturbetriebes nach Auslaufen der Verträge zum Sachsenwaldforum" vorzulegen.

Damit ist der Knackpunkt genannt: Der Mietvertrag der Stadt für die kostenträchtigste Einrichtung, das Sachsenwaldforum, läuft Ende 2014 aus. Mittlerweile dürften die Politiker bereuen, ihn vor 20 Jahren abgeschlossen zu haben. Die Miete hat eine beträchtliche Höhe und ist mit den Einnahmen aus den rund 270 jährlichen Veranstaltungen nicht zu decken. Wie es mit dem Veranstaltungssaal ab 2015 weitergeht, steht daher in den Sternen. Ob es überhaupt zu den originären städtischen Aufgaben gehört, einen solchen Saal zu bespielen, gilt mittlerweile als fraglich. Sicher ist, dass die Politik den Mietvertrag zu den jetzigen Konditionen nicht fortführen will.

Eine wirklich einschneidende Veränderung im Reinbeker Kulturbetrieb wird im Oktober 2012 zwangsläufig eintreten: Bernd Kraske geht in den Ruhestand. Fast 29 Jahre lang ist er dann Reinbeks Mann für die Kultur gewesen. Sein Ziel ist klar: Er will dem Nachfolger einen geordneten Betrieb übergeben, standsicher und wetterfest für die Stürme der nahen Zukunft. "Wir wollen eine Projektgruppe initiieren, die das Thema angeht", sagt er. "Wir wollen das rechtzeitig angehen, damit wir genügend Zeit haben, alles zusammenzufügen."

Veränderungen wird es möglicherweise auch beim Schloss geben. Das ehrenamtliche Engagement könnte verstärkt werden.