In Schleswig-Holstein gibt es eine Breitbandrichtlinie, ein Breitbandforum, es gibt Breitbandbeauftragte in jedem Kreis, ein Breitbandkompetenzzentrum und einen Breitbandflyer zum Herunterladen.

Nur breite Bänder - die gibt es kaum. Auch zwei Jahre nach dem Start des Förderprogramms sind die meisten der angeblich 300 unterversorgten Kommunen immer noch unterversorgt.

Das heißt nicht, dass sie keinen Internetzugang haben. Sie alle haben ihn, nur braucht das Herunterladen von Daten aus dem Web eben ein bisschen mehr Zeit als anderswo. Müssen wir also wirklich Steuergelder in Millionenhöhe dafür ausgeben, dass wir auch im kleinsten Dorf Videos und Fotos schnell auf dem Schirm haben?

Nein. Schon gar nicht dann, wenn eine kostenlose Lösung in Reichweite ist. Die Gemeinden sollten jetzt ihr Geld zusammenhalten und abwarten, wie rasch und mit welcher Leistung die Mobilfunkanbieter ein Funknetz auf den neuen Frequenzen aufbauen können. Und das Land Schleswig-Holstein sollte sein Förderprogramm umgehend stoppen. In Zeiten, in denen bei den Haushaltsberatungen um jeden Cent gefeilscht wird, darf man den bereits ausgezahlten 3,1 Millionen Euro nicht noch weitere Millionen hinterherwerfen. Wie modern ein Land ist, misst sich nicht daran, ob es ein Förderprogramm für schnelles Internet hat - sondern daran, wie schnell die Regierung auf veränderte Bedingungen beim Internetzugang reagieren kann.