Anwohner sind gegen B-Plan-Entwurf der Stadt Ahrensburg

Ahrensburg. Eines der letzten unbebauten Grundstücke in einer der attraktivsten Ahrensburger Wohngegenden liegt in einem Dornröschenschlaf - es verwildert. Seit drei Jahren gibt es mit der Sparkassen-Erschließungsgesellschaft (SEG) ein Unternehmen, das dort Eigentumswohnungen bauen will. Seit drei Jahren wehren sich Anwohner dagegen, dass das rund 6600 Quadratmeter große Areal an der Hansdorfer Straße zur Wohnadresse wird. Durchaus mit Erfolg: Drei Jahre lang hat sich die Stadt nicht dazu durchringen können, auch nur den Entwurf für einen Bebauungsplan vorzulegen. Nun ist es so weit: Morgen werden den Mitgliedern des Bauausschusses umfangreiche Unterlagen präsentiert. Sechs zweigeschossige Gebäude sind geplant, jedes soll eine Tiefgarage bekommen. Der Knick am westlichen Rand des Grundstücks soll erhalten bleiben.

Das wird teures Bauen - und teures Wohnen. Matthias Bernhard, Geschäftsführer der SEG, spricht von "einem Zugeständnis an die Anwohner". Er sagt: "Auf dem Grundstück hätte man locker 70 Einheiten unterbringen können, jetzt werden es viel weniger. Es ist das Minimum dessen, was man machen könnte." Die Verpflichtung zum Bau von Tiefgaragen, die die Kosten enorm in die Höhe treiben werden, bezeichnet er als "ungewöhnlich". Im Ergebnis führe das zu Preisen, die "nur für eine mindestens mittlere Käuferschicht" erschwinglich seien. Bauen will Bernhard trotzdem: "Ich hoffe nun, dass wir bald loslegen können." Wie viele Wohnungen dort entstehen, konnte er nicht sagen: "Das hängt von der Größe der Wohnungen ab."

Die Anwohner, die eine Interessengemeinschaft gegründet haben, sind nach wie vor nicht einverstanden mit der Planung. Sie sind der Ansicht, dass in ein Areal, das von Ein- und Zweifamilienhäusern dominiert wird, keine "Wohnblocks" hineingehören. Die Wohnungen würden für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Hansdorfer Straße sorgen. Ketilbjörn Tryggvason von der Interessengemeinschaft sagt: "Das, was in dem Entwurf steht, ist sogar noch eine Verschlechterung gegenüber der schlimmsten der Varianten, die im Februar vorgestellt wurden." Ein Experte habe ihnen ausgerechnet, dass jetzt 60 bis 70 Wohnungen möglich seien. "Wir sind schockiert und ratlos", sagt Tryggvason. "Unsere Interessen sind nicht berücksichtigt worden."

Im Oktober 2007 hatten sich die Anwohner zum ersten Mal zu Wort gemeldet - kurz nach Bekanntwerden der Pläne. Im Bauausschuss kam es wenig später zum Krach zwischen den Politikern und der Verwaltung. Grund: eine Vorlage aus dem Bauamt, die für das fragliche Grundstück dreigeschossige Gebäude mit zusammen 35 Wohnungen vorsah. CDU, Grüne und WAB warfen dem Rathaus vor, Beschlüsse missachtet zu haben, eine solch massive Bebauung sei nicht gewollt.

Danach passierte lange Zeit nichts. Andere B-Pläne waren der Stadt wichtiger, zum Beispiel der fürs Peter-Rantzau-Haus. Anfang 2009 sagte die damalige Bürgermeisterin Ursula Pepper, der B-Plan Hansdorfer Straße solle noch im selben Jahr aufgestellt werden. Auch daraus wurde nichts. Das Rathaus entschloss sich, eine Bürgerbeteiligung vorzuschalten. Im November 2009 präsentierten Bauamtsmitarbeiter auf einer Informationsveranstaltung mögliche Bebauungsvarianten. Eine zweite Anhörung im Februar folgte. Die Pläne waren deutlich abgespeckt. Statt 35 Wohneinheiten waren nun nur noch Entwürfe mit 18 bis 30 Wohneinheiten im Gespräch, statt dreier Geschosse waren nur noch zwei möglich.

Die Sitzung des Bauausschusses beginnt morgen um 19 Uhr in der alten Turnhalle der Stormarnschule.