Die Gemeinde Barsbüttel hat eine neue, ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte. Die 45 Jahre alte Simone Münch wurde von den Gemeindevertretern ernannt.

Barsbüttel. Die gelernte Maßschneiderin ist in der Hamburger Modebranche tätig. Sie lebt seit elf Jahren mit Mann und Sohn in Barsbüttel und war bisher vor allem in der schulischen Elternarbeit ehrenamtlich aktiv. "Ich arbeite mich jetzt in mein Aufgabengebiet ein und werde im November die ersten Sprechstunden anbieten", sagte die neue Beauftragte für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Sie wird sich ein Büro mit dem Bürgervorsteher teilen.

Die Gemeinde Barsbüttel hatte im vergangenen Jahr beschlossen die Personalkosten für eine hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte in Höhe von 29 000 Euro im Jahr einzusparen. Simone Münchs Amtvorgängerin Karin Moltzen hatte die Gemeinde im August 2009 auf eigenen Wunsch verlassen.

Die Sparpolitik der Gemeinde hatte für viel Kritik gesorgt. Stormarns Gleichstellungsbeauftragte Birte Kruse-Gobrecht hatte in einem offenen Brief an Barsbüttels Politiker geschrieben: "Professionelle Gleichstellungsarbeit lässt sich nicht durch ehrenamtliches Engagement ersetzen." Besonders in kleinen Kommunen und vor allem dann, wenn ein geringes frauen- und sozialpolitisches Angebot bestehe, übernehme die Gleichstellungsbeauftragte wegweisende Aufgaben.

Die Gleichstellungsbeauftragte ist zuständig für die Frauenförderung im Erwerbsleben. Darüber hinaus setzt sie sich für die Belange von Mädchen in Schule und Ausbildung sowie in der Jugendarbeit ein und bietet Beratung für Alleinerziehende, Sozialhilfeempfängerinnen und Migrantinnen an. Um all dies soll sich die neue Amtsinhaberin nun ehrenamtlich kümmern.