Eine gelbe Rose liegt auf den Pflastersteinen vor dem Haus Hindenburgstraße 49. Daneben ein goldfarbener Pflasterstein, ein sogenannter Stolperstein. Ein Name ist eingraviert: Hans Wöltje.

Bad Oldesloe. Weil dieser Mann Mitglied der von den Nazis verbotenen "Internationalen ernsten Bibelforscher" - die heutigen Zeugen Jehovas - war, wurde er mehrfach verhaftet, kam ins Konzentrationslager Dachau und starb dort 45-jährig am 2. Juni 1942.

In Gedenken an Hans Wöltje setzte der bekannte Künstler Gunter Demnig diesen Stolperstein nun vor dem Haus, in dem der Oldesloer zuletzt gewohnt hatte, in das Trottoir ein. "Wer lesen möchte, was auf dem Stein steht, muss sich vor diesem verneigen", sagte der Künstler. "Das finde ich sehr wichtig."

Gunter Demnig hat bereits knapp 26 000 dieser Gedenksteine in zehn Ländern eingesetzt. Bad Oldesloe ist nun die 590. Kommune, die er mit einem Stolperstein zum Gedenken bringen möchte. Kreiskulturreferent Johannes Spallek freut sich über die Entscheidung der Stadt, den Künstler gewähren zu lassen. Er sagte: "Eine solche Aktion zeigt, wie viel wir machen können."