Bargteheider Parteien bringen Energiespar-Projekt einstimmig auf den Weg

Bargteheide. Die Stadt Bargteheide hat beschlossen, ein Klimaschutzkonzept in Auftrag zu geben. Im Blickpunkt: die Energie- und CO2-Bilanzen. Ziel ist es, den Energieverbrauch und die Emissionen von Treibhausgasen zu senken. Ein Gutachter wird in Zusammenarbeit mit einer Lenkungsgruppe die Details ausarbeiten. Zum 1. Januar soll das Konzept stehen, um beim Projektzentrum Jülich einen Förderantrag stellen zu können. Bargteheide gehört in Sachen Klimaschutz zu den Vorreitern in Stormarn. Nur in Bad Oldesloe wird zurzeit ebenfalls an einem Klimaschutzkonzept gearbeitet.

Die Stadt nimmt landesweit eine Vorreiterrolle ein

Auch landesweit prescht Bargteheide vor. "Solche kommunalen Konzepte sind in Schleswig-Holstein bisher sehr selten", sagt der für das Projekt zuständige Bargteheider Stadtkämmerer Joachim Teschke. Zu den wenigen Kommunen, die sich um Klimaschutz bemühen, gehöre Ratekau. Dort wurde ein integriertes Klimakonzept umgesetzt - also eins, das sämtliche Lebensbereiche einbezieht. So soll nun auch in Bargteheide verfahren werden. Dagegen hatte Hans Eimannsberger, Chef der Energieagentur Schleswig-Holstein, die Empfehlung gegeben, sich zunächst nur um die städtischen Liegenschaften zu kümmern.

Dass jetzt auch private Haushalte und Firmen sowie der Bereich "regenerative Energien/Kraft-Wärme-Kopplung" in das Klimakonzept eingeschlossen werden sollen, freut vor allem die "Bürger für Klimaschutz in Bargteheide". Ihr Einwohnerantrag für ein integriertes Klimakonzept ist mit dem Beschluss im Energieausschuss nun bis auf kleinere Änderungen von der Politik angenommen worden. Auch die Grünen werten die Entscheidung als Erfolg.

Der Beschluss im Ausschuss fiel einstimmig. Grundlage war ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD und der Wählergemeinschaft (WfB), der interfraktionell vorbereitet worden war. Das zeigt, wie sehr sich die Politik bemüht, den Klimaschutz gemeinsam voranzutreiben. Differenzen gab es durchaus. So hatte die Frage der Kosten im Vorfeld zu Diskussionen geführt. Vor allem die WfB verwies darauf, dass ein umfassendes Klimakonzept zu einer erheblichen Belastung des städtischen Etats führen würde. Dennoch stimmte sie schließlich zu.

Um die Förderung zu sichern, soll der Antrag zum 1. Januar vorliegen

Kämmerer Teschke: "Wie teuer das Konzept wird und seine Umsetzung, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Das hängt davon ab, wie hoch die Ziele tatsächlich gesteckt werden und ob auch der Bereich Verkehr mit einbezogen werden soll." Für den Gutachter, der jetzt beauftragt wird, die Stadt bei der Aufstellung des Konzeptes zu begleiten, könnten 10 000 Euro fällig werden. Teschke: "Vielleicht aber auch nur 2000 bis 3000 Euro." Auf jeden Fall soll das Konzept am 1. Januar vorliegen. Teschke: "Sonst gibt es vielleicht nichts mehr für uns. Die Förderung wird nach Eingang der Anträge vergeben." Bargteheide kann maximal mit einem Zuschuss von 60 Prozent rechnen.