NDR sendet “Potilla und der Mützendieb“, das neue Hörspiel der Ahrensburgerin Margit Kreß

Ahrensburg. "Es gibt so viele schlechte Kinderhörspiele", sagt Margit Kreß, 44, Hörspiel-Regisseurin aus Ahrensburg. Doch gerade Kinder hätten bessere Qualität verdient, sie seien die aufmerksameren Zuhörer. Deshalb hat sich Kreß für ihr neuestes Hörspiel "Potilla und der Mützendieb" viel Zeit genommen, nämlich zwei Produktionswochen. Üblich ist die Hälfte.

Während Kreß beginnt, von der kleinen Feenkönigin Potilla zu erzählen, die wütend ist, weil ein finsteres Wesen ihrem Volk die Mützen gestohlen hat, ist ihr die Begeisterung über ihre Arbeit anzumerken. "Mich hat es gereizt, eine Feengeschichte zu machen, die Tiefgang hat und weg vom Lillifee-Kitsch geht", sagt Margit Kreß und fügt hinzu: "Als Mutter dreier Kinder lese ich viele Kinderbücher. Und bei dem Roman von Cornelia Funke habe ich gedacht: Ich höre da so viel." Deswegen hat sie die Fantasiegeschichte ausgewählt. Bei dem Hörspiel sprechen auch zwei Stormarner Kinder: der zwölfjährige Paul Puhlmann aus Reinbek und die gleichaltrige Friederike Baier aus Ahrensburg. Sie haben zuvor an einem Casting teilgenommen.

Die Geschichte um Fee Potilla ist für die Regisseurin eine Ausnahme gewesen. Am liebsten widmet sich Margit Kreß ernsten Themen. "Was ich wirklich spannend finde, ist, Kindern Geschichte zu vermitteln, ohne dabei didaktisch zu wirken", sagt sie. Dass sie das kann, hat sie mit ihrem letzten Hörspiel "Hitlers Kanarienvogel" bewiesen. Warmherzig, mal ernsthaft und dann wieder komisch, wird die Geschichte eines dänischen Jungen und dessen jüdischen Freundes im Zweiten Weltkrieg erzählt. Das Hörspiel landete auf dem vierten Platz beim Deutschen Kinderhörspielpreis 2009 und wurde vom Institut für angewandte Kindermedienforschung im März 2010 zum Hörspiel des Monats gekürt.

"Als Kind habe ich mit dem Kassettenrekorder selber Hörspiele aufgenommen", sagt sie und lächelt, "damals hatte das Radio einen höheren Stellenwert." Derzeit boome der Markt aber wieder. Vermutlich deshalb, weil Hörspiele heute aufwendiger produziert werden. "Die Revolution kam mit der Digitalisierung", sagt Kreß. Eine gute Produktion kostet etwa zwischen 60000 und 80000 Euro.

"Potilla und der Mützendieb" läuft am Sonntag, 26. September, um 14.05 Uhr auf NDR Info.