Ahrensburg/Hamburg. "Erschreckt und fassungslos blicken wir auf die Vorfälle sexuellen Missbrauchs, die in den letzten Monaten offenbar geworden sind. Wir sind als Synode Teil der evangelischen Kirche, daher tragen auch wir unseren Anteil an der Schuld, die wir gegenüber den Opfern bekennen müssen." Mit diesen Worten fasst der Vorsitzende der Synode, Wilfried Hartmann, die Debatte des Kirchenparlamentes zu den Missbrauchsvorwürfen gegen zwei ehemalige Ahrensburger Pastoren zusammen. Die Synode des Kirchenkreises Hamburg-Ost setzt sich aus 154 Synodalen aus 116 Gemeinden zusammen und tagt dreimal im Jahr.

Zuvor hatte Pröpstin Ulrike Murmann von Abscheu und Scham gesprochen, die "die bisher bekannten Vorwürfe sexualisierter Gewalt in der Kirche auslösen". Es sei erschütternd, dass Mitarbeiter der Kirche die Vertrauenssuche von Jugendlichen missbraucht und den Schutzraum, den die Kirche geben möchte, "für ihren sexualisierten Machttrieb ausgenutzt haben sollen". Murmann: "Missbrauch ist Sünde (...) und kann ein ganzes Menschenleben zerstören." Wilfried Hartmann bat die kirchlichen Stellen, die Aufklärung der Vorwürfe zügig fortzuführen. "Aufklärung, das Bekenntnis von Schuld und Gerechtigkeit für die Opfer tun Not", so Hartmann, "um danach den schweren Weg zu neuem Vertrauen und zu Versöhnung gemeinsam gehen zu können."

Die nächste Veranstaltung der Ahrensburger Kirchengemeinde und des Vereins Missbrauch in Ahrensburg ist am Montag, 20. September, im Forum des Schulzentrums Am Heimgarten (Resenbüttler Redder 10). Beginn ist um 19 Uhr. Referentin ist Pastorin Susanne Jensen, die selbst Opfer sexuellen Missbrauchs geworden ist.