Die Stormarner Kranichschützer vom Arbeitskreis Walddörfer des Naturschutzbunds (Nabu) ziehen eine ernüchternde Bilanz.

Ammersbek. Im Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook haben nur drei Kranich-Jungvögel den Sommer überlebt. Im Frühjahr bezogen etwa zwölf bis 14 Kranichpaare Quartier in dem Gebiet am Rande von Ammersbek in Richtung Hamburg. Mindestens neun Paare ließen sich innerhalb der Grenzen Hamburgs nieder, die übrigen im schleswig-holsteinischen Umland. "Wir wissen allerdings nur von zwei Paaren mit zusammen drei Jungvögeln, die ihren Nachwuchs flügge bekommen haben", sagt Jens-Peter Stödter vom Nabu. "Ein drittes Paar hat seinen Jungvogel offenbar während der Aufzucht verloren, alle anderen ihr Gelege schon vor dem Schlüpfen."

Als Grund vermutet Stödter den Wasserstand im Brook: Durch das trockene Wetter im April seien Tümpel und Sümpfe zu früh ausgetrocknet, sodass die Feinde der Kraniche die Brutplätze problemlos erreichen konnten. Vor allem Wildschweine, die sich wegen des verstärkten Mais- und Rapsanbaus im Umfeld des Brooks stark vermehrt haben, verzehren mit Vorliebe Kranicheier. Die Naturschützer hoffen nun, dass die Kranichbestände durch Zuzug von außerhalb stabil bleiben.