Sie sind kräftig, gutmütig und haben einen schweren Körperbau: Gemeint sind Kaltblüter.

Doch warum heißen einige Pferderassen so? Dies liegt nicht daran, dass diese Pferde etwa kaltes Blut hätten oder ihre Körpertemperatur besonders niedrig wäre. Die beträgt wie bei allen anderen Rassen 38 Grad Celsius. Nein, ihren Namen verdanken sie ihrem ruhigen Gemüt.

Die Pferde können bis zu einer Tonne schwer werden, was ungefähr dem Gewicht eines Kleinwagens entspricht. Deshalb werden sie auch die "Dicken" genannt. Zu den weltweit 36 Kaltblutrassen gehört auch die größte Pferderasse der Welt. Das Shire Horse erreicht eine Schulterhöhe von bis zu zwei Metern. Da die starken Tiere ihr eigenes Körpergewicht ziehen können, eignen sich Kaltblüter besonders als Arbeitspferde für die Land- und Forstwirtschaft. Früher trugen sie auch Kreuzritter durch Europa, transportierten Salz von Lüneburg nach Lübeck und waren von der Feldarbeit nicht wegzudenken.

Doch Mitte des 20. Jahrhunderts lösten Maschinen die fleißigen Arbeitstiere ab. Heute werden Kaltblüter nur noch ganz selten in der Forstwirtschaft eingesetzt, wenn das Gelände im Wald für große Fahrzeuge zu steil oder schwer zu befahren ist.

Als Reittiere eignen sich die Pferde auch eher nicht. Trotzdem verbringen viele Menschen ihre Freizeit mit den "Dicken", wie zum Beispiel beim 6. Kaltblut-Tag in Mollhagen. Am kommenden Sonntag könnt ihr beim Kaltblutverein Mollhagen (Fasanenweg 54) von 11 bis 17 Uhr solche Pferde beim Pflügen, Lastenziehen und Hindernisrennen bestaunen. Dort könnt ihr in einer Shetlandpony-Kutsche fahren, Haltestricke für Kälber drehen, eine Töpferscheibe ausprobieren oder in einer Strohburg toben. Der Eintritt kostet 3 Euro, Kinder bis zu einer Größe von 1,20 Meter haben freien Eintritt. Familien bekommen Ermäßigung.