Gestern hatte der Steinbrecher mal wieder einen Aussetzer.

Siek. Morgens um 9 Uhr standen drei rote Lastwagen mit der in Brocken geschlagenen Autobahn auf ihrer Ladefläche vor dem blauen Lärmwunder und warteten. Auch die Sieker Bürger, die in der Nähe des Brecherplatzes an der Autobahnabfahrt wohnen, warteten: auf eine Behörde, die sie vor dem nächtlichen Ruhestörer schützt. Doch Uwe Schwab, der leitende Verwaltungsbeamte des Amtes Siek, sucht immer noch nach einem Staatsbediensteten, der zum Beispiel verhindern könnte, dass der Brecher morgens um 2 Uhr mit seiner Arbeit beginnt. Bislang hat er niemanden gefunden. Diverse Landesämter hat er schon abtelefoniert. "Ich höre immer nur, dass man nicht zuständig sei", so Schwab.

Seine Behörde hatte in der vergangenen Woche den Brecher kurzzeitig stillgelegt - bis ein Verwaltungsrichter Schwab mitteilte, dass das Amt möglicherweise nicht zuständig sei. Mit einem Feststellungsantrag vorm Verwaltungsgericht in Schleswig will Schwab nun erfahren, wer dem bislang offenbar im rechtsfreien Raum brechenden Brecher auf den Zahn fühlen darf. Auch die genervten Nachbarn sind aktiv geworden: Einer hat Strafanzeige wegen Gesundheitsgefährdung gestellt. Welche Behörde dafür zuständig ist, ist immerhin klar.