Eine Glosse von Matthias Popien

Endlich ist sie da, die "Vorwerk Familienstudie 2010". Sie war unter Verschluss, noch am Sonntag hätten wir nicht über sie berichten dürfen, aber nun hat der Staubsauger-Hersteller die Schubumkehr eingeschaltet und bläst uns seine Hammer-Studie um die Ohren. Wichtigstes Ergebnis: Wäsche waschen, bügeln, putzen und saugen ist nach wie vor Frauensache. "Die Aufgabenverteilung in Partnerschaften hat sich seit 2006 kaum verändert", heißt es in der Vorwerk-Studie. Und damit fängt der Ärger an. Denn da hat sich offenbar ein Schreibfehler eingeschlichen, gemeint ist: "seit 206 v. Chr.". Die Wuppertaler Firma muss sich zudem den Vorwurf gefallen lassen, nicht sonderlich viel getan zu haben, um Männer zu Staubkiller und Putzteufel zu machen. Wer seinen Bodenstaubsauger "Tiger" nennt, spricht nun mal nur die ausschließlich weiblichen Fans des "Tigers" Tom Jones an. Und wer dann auch noch seinem Hauptprodukt den Namen "Kobold" gibt, der glaubt offenbar an eine Gesellschaft, dessen Schönheitsideal der kurzbeinige und bucklige Mann ist. Wir wollen dem "Kobold" gewiss nicht seine "überlegene Saugleistung" absprechen, auch der "integrierte Geruchs- und Hygienemikrofilter" sucht möglicherweise seinesgleichen. Aber so lange es keine "Kobold-Apps" fürs iPhone gibt, wird der Mann die Finger vom Handstaubsauger lassen. Da geht euch jetzt ganz schön die Düse, oder?