Faust in der Tasche

"Siek will den Betonbrecher stoppen"

Dauerlärm raubt Nachbarn an der A-1-Abfahrt bei Siek den Schlaf

Es ist unbestritten, dass das ortsnahe Brechen und Wiederverwerten der Fahrbahndecke aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sinnvoll ist. Hier wird jedoch rücksichtslos und gedankenlos gehandelt. Wenn ich nachts um zwei Uhr aufwache (einen Kilometer entfernt), weil der Lkw-Fahrer nach dem Abkippen ruckartig anfährt, damit die Heckklappe mit lautem Getöse zuschlägt, um die letzten drei Sandkörner zu entfernen, so fehlt mir dafür jedes Verständnis. Anderswo werden Kindergärten geschlossen, weil die Gerichte den Lärm für unzumutbar halten.

Tagsüber steht die Brechanlage häufig still. Das nächtliche Brechen dient somit nur der Bequemlichkeit, damit direkt vom Lkw die Anlage beschickt werden kann. Offensichtlich hat man es auch nicht nötig, das Material durch Beregnung feucht zu halten, um die Staubentwicklung zu minimieren.

Als Kommunalpolitiker kann man nur die Faust in der Tasche ballen, denn auch die örtliche Verwaltung ist machtlos, da unklar ist, wer zuständig ist, aber von offensichtlich überflüssigen Behörden auf Kreis- und Landesebene Genehmigungen ausgestellt wurden. Man kann nur hoffen, dass das Gericht Ordnung in die Angelegenheit bringt. Ein trauriges Bild gibt der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr ab. Er hat sich aus der Verantwortung gestohlen.

Ekkehard Heinbockel, per E-Mail

CDU springt auf den Zug

"Neue Initiative kämpft für die S 4"

Gruppe um den CDU-Bundestagabgeordneten Norbert Brackmann will Planungen vorantreiben

Wunderbar, dass nun auch die CDU-Bundestagsabgeordneten Brackmann aus Lauenburg und Schröder aus Pinneberg erkannt haben, dass für den Ausbau der S 4 bis mindestens Ahrensburg das Bundesverkehrsministerium in Berlin dringend Nachhilfeunterricht braucht. Dann ist der Stormarner Kreistag ja nicht so ganz allein, versucht er doch seit mindestens 20 Jahren über alle Fraktionsgrenzen hinweg, den Ausbau bis Ahrensburg beziehungsweise Bad Oldesloe durchzusetzen. Wo aber sind die Hamburger CDU-Abgeordneten gewesen? Bislang scheiterten alle Initiativen für die S 4 am schwarz-grünen Senat in Hamburg, der für viele Millionen die U 4 in die HafenCity bauen lässt, und den Grünen, die eine Stadtbahn haben möchten.

Nachdem es seit 2002 mehrere Untersuchungen und Machbarkeitsstudien der S-Bahn-Gesellschaft mit Kostenschätzungen gibt, hätte die CDU in Hamburg und Kiel Zeit gehabt, sich abzustimmen und Geld lockerzumachen. Wenn jetzt ein Abteilungsleiter aus dem Kieler Verkehrsministerium behauptet, die S-4-Thematik sei in Kiel unbekannt, dann hat er seine Unterlagen nicht gelesen. Da gab es unter anderem Verkehrsminister wie Froschmaier oder Steinbrück, die sich damit befassen mussten. Uns empört, dass ein Bundesverkehrsminister die S 4, die etwa 400 bis 500 Millionen Euro kosten würde, rundheraus ablehnt, obwohl die Metropolregion Hamburg endlich mit modernern Verkehrsmitteln verbunden würde. Statt dessen werden Milliarden für den Stuttgarter Bahnhofsumbau verschleudert.

Sigrid Kuhlwein, verkehrspolitische Sprecherin SPD Kreistagsfraktion Stormarn

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