CDU-Politiker Tobias Koch verteidigt geplante Zusammenlegung der Einrichtung mit Schwarzenbek

Ahrensburg. Der Ahrensburger Landtagsabgeordnete und finanzpolitische Sprecher der CDU, Tobias Koch, verteidigt die geplante Schließung des Ahrensburger Frauenhauses. Er sagt: "Wie die hohe Zahl von Frauen aus anderen Bundesländern in der Einrichtung zeigt, steht nicht immer örtliche Nähe im Vordergrund, sondern es geht vielfach gerade darum, örtlichen Abstand zum bisherigen Wohnort zu gewinnen." Kreis und Landesgrenzen stellten keine Hemmschwelle da.

Sozialpädagogin Vira Sprotte vom Frauenhaus sieht das anders. Sie sagt: "Die meisten Frauen, die zu uns kommen, wohnen im Kreis." Die Arbeit vor Ort sei daher besonders wichtig. Nach den Plänen der Landesregierung soll in Schwarzenbek künftig ein gemeinsames Frauenhaus für die Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn entstehen. Das neue Haus soll 26 Plätze erhalten. Bisher können die Kreise zusammen nur 24 Plätze für Hilfe suchende Frauen bereitstellen. Die beiden Frauenhäuser sind derzeit die beiden kleinsten Einrichtungen im Land. Tobias Koch: "Durch die Zusammenlegung gelingt es, den Fixkostenanteil zu reduzieren und dadurch mehr finanziellen Spielraum in einer vergrößerten, gemeinsamen Einrichtung zu erlangen." Im Falle einer Zusammenlegung beider Häuser sollen je Platz zudem 300 Euro zusätzlich im Jahr bereitgestellt werden. Das Ahrensburger Frauenhaus würde geschlossen werden und die Mitarbeiter müssten ihre Arbeit von Schwarzenbek aus weiterführen. Vira Sprotte sagt: "Wir haben in Ahrensburg und im gesamten Kreis erfolgreiche Netzwerke mit kurzen Wegen aufgebaut. In einer anderen Stadt müssten wir all das neu installieren." Die Sozialpädagogin sieht nach wie vor eine Chance zum Erhalt des Ahrensburger Frauenhauses. Sie hat bisher keine Nachricht vom Land bekommen, ob und wie es für die Mitarbeiter und dem Haus weitergehen soll.

Der schleswig-holsteinische Minister für Justiz, Gleichstellung und Integration, Emil Schmalfuß (parteilos): "Insgesamt setzen wir die nötigen Maßnahmen mit Augenmaß und mit einem schlüssigen Konzept um."