Bildung dürfe keine Frage der sozialen Herkunft sein, heißt es im Thesenpapier der Partei

Bargteheide. Die SPD Stormarn hält an dem Ziel fest, langfristig eine "Schule für alle" zu etablieren. Bildungschancen dürften nicht von der sozialen Herkunft der Kinder Jugendlichen abhängig sein, formulieren die Sozialdemokraten in ihrem Thesenpapier für den Bildungsparteitag der Landes-SPD Mitte September. Vertreter aus den Ortsvereinen trafen sich in Bargteheide, um sich über die nächsten Schritte zu verständigen. Sie hatten dazu auch Eltern, Lehrer und Schüler eingeladen, um mit ihnen über Probleme, die das neue Schulgesetz mit sich bringe, zu diskutieren. Ein wenig enttäuscht waren die Genossen schon, dass niemand dieser Einladung gefolgt war.

"Wir wissen, dass die Umstrukturierungen im Bildungswesen zu sehr viel Unmut bei Eltern, Schülern und Lehrern geführt haben", sagt die stellvertretende Kreisvorsitzende Susanne Danhier. "Da muss erst einmal wieder Ruhe hinein, bevor wir über weitere einschneidende Umstrukturierungen nachdenken." Die Gymnasien würden derzeit nicht zur Disposition gestellt. "Das wird eine ganz behutsame, sehr langfristige Entwicklung werden, bei der man auch die Eltern mitnehmen muss", betonte Danhier.

Gerd Herrmann, Mitglied des Ortsvereins Reinfeld und stellvertretender Schulleiter der Ida-Ehre-Schule in Bad Oldesloe vermisst gerade diesen Aspekt im bildungspolitschen Thesenpapier. "Mich treibt die Sorge, dass der Gemeinschaftsschulgedanke aus dem Fokus der bildungspolitischen Diskussion innerhalb der SPD gerückt ist", sagte er. "Wir wollen eine Schule für alle. Kinder sollen unter einem Dach gemeinsam lernen, damit sie aus ihren Anlagen das Beste machen können." Davon sei man mit dem Nebeneinander von Gymnasium und Gemeinschaftsschule weit entfernt. Herrmann: "Es kann nicht sein, dass es eine nachgeordnete Schulform gibt und eine, die sich ihre Schüler aussuchen kann."