An der Georg-Sasse-Straße will Grundstückseigentümerin rund drei Millionen Euro investieren

Ammersbek. "Mit dem Status Quo bin ich nicht zufrieden", sagt Horst Ansén, Bürgermeister von Ammersbek. "Deshalb bin ich sehr froh, dass nun nach 15 Jahren des Stillstands Bewegung in die Sache kommt." Der Bürgermeister spricht über ein neues Bauvorhaben an der Hamburger Straße, Ecke Georg-Sasse-Straße. Momentan ist das Areal von einem wenig ansehnlichen Eisenzaun begrenzt. Auf den beiden Flächen breitet sich grüner Wildwuchs ungestört aus, teilweise liegen Steinplatten herum. Lange plante die Gemeinde direkt neben dem historischen Gebäude des ehemaligen Lottbeker Krugs einen Marktplatz. Doch die Fläche gehört einer Stormarnerin und die hatte andere Pläne.

"Der Eigentümerin ist es wichtig, dass der Lottbeker Krug und die historische Situation erhalten bleibt", sagt ihr Rechtsanwalt Dr. Thomas Fraatz-Rosenfeld. Sie wolle außerdem nicht, dass Fremde über ihr Grundstück laufen. Ansén: "Wir wollen mit dem Projekt beide Interessen unter einen Hut bekommen." Von früheren Plänen der Kommunalpolitiker habe sie sich übergangen gefühlt und sei "persönlich verärgert" gewesen. "Die Dame geht an die Sache sehr emotional heran, weil es sich um ein Grundstück handelt, das schon sehr lange in Familienbesitz ist", erläutert ihr Rechtsanwalt. "Wirtschaftliche Interessen stehen für sie bei dem Projekt nicht im Vordergrund." Auf der jüngsten Bauausschusssitzung der Gemeinde am 21. Juli wurden Pläne eines Hamburger Architektenbüros vorgestellt, die die Eigentümerin in Auftrag gegeben hatte. Die Gemeindevertreter stimmten auf der Sitzung den Plänen zu. Nach ihnen sollen auf beiden Straßenseiten zweistöckige Wohn- und Bürohäuser entstehen.

Fraatz-Rosenfeld: "Die Idee des Architekten sind filigrane Gebäude, möglichst hell und freundlich mit viel Glas." Historische und moderne Gebäude sollten eine Einheit bilden. Fraatz-Rosenfeld: "Das Gebäude auf der Seite des Lottbeker Krugs soll mit dem historischen Gebäude verbunden werden." Zudem ist ein Anbau an das Gebäude der Sparkasse in der Georg-Sasse-Straße geplant. Insgesamt würde die Eigentümerin damit rund drei Millionen Euro investieren. "Die Gemeinde wird sich finanziell nicht beteiligen, profitiert aber natürlich optisch", sagt Bürgermeister Ansén. Endlich werde die "städtebauliche Unzulänglichkeit" beseitigt. Aus den brach liegenden Flächen soll ein attraktiver Eingangsbereich hin zur Georg-Sasse-Straße entstehen. Ansén: "Der Wohnraum wird ideal für Senioren geeignet sein, direkt im Zentrum."

Er wünscht sich auch einen Unterstand für Fahrräder an der Bahntrasse. "Das wollen wir dann im Zuge der Maßnahmen gleich mit realisieren." Gebaut werde in verschiedenen Abschnitten. Näheres zu den Bauarbeiten lasse sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. "Fakt ist aber, dass etwas passieren soll", betont Bürgermeister Ansén. "Der jetzige Zustand ist für Ammersbek jedenfalls keine Visitenkarte."

Nun werden die Pläne der Architekten am 5. Oktober in der Gemeindevertretung vorgestellt. Für die "Bewegung in der Sache" nach Jahren des Streits ist laut Fraatz-Rosenfeld der "neue" Bürgermeister verantwortlich.