Augenwischerei

"Kötheler Kompromiss in Sicht"

Im Streit um die Schweinemastanlage hat Landwirt Rudolf Grunwald seinen Antrag nachgebessert

Dass Landwirt Grunwald seinen Gegnern einige Schritte entgegenkommt, kann ich nicht erkennen. Der Tenor ist, Grunwald tue mehr, als er eigentlich müsste, und er habe die technische Ausrüstung verbessert. Das ist Augenwischerei. Damit soll von den tatsächlichen Gefahren mitten in einem Landschaftsschutzgebiet, nur wenige Hundert Meter vom Naturschutzgebiet und direkt neben der EU-geschützten Bille, abgelenkt werden. Geschlossene Schwimmdecken aus Strohhäcksel haben sich nicht bewährt, weil sie nicht selten kaputtgehen und das gehäckselte Material die Pumpen verstopft. Die Geruchsminderung ist ohnehin gering. Die Versetzung der Schweinemasthalle um circa 170 Meter zur Wohnbebauung ist keine technische Verbesserung.

Das neue Emissionsgutachten wurde von Grunwald beauftragt und bezahlt. Das meteorologische Gutachten stammt aus dem Jahr 1989 und wurde nicht an diesem Standort vorgenommen. Das an der Schweinemastanlage angrenzende Gebiet ist ein spezielles europäisches Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz, das nach der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie ausgewiesen wurde (FFH-Gebiet). Da müsste über ganz andere technische Verbesserungen als über einen Strohdeckel nachgedacht werden. Was ist, wenn der Güllebehälter nicht dichthält? Dass die Güllemengen von den Feldern nach starkem Regen schon im Normalfall in die Bille dränieren können, nehme ich außerdem stark an. Bei einem Brand werden von der Feuerwehr große Mengen Löschwasser benötigt, die dann kontaminiert in die Bille abfließen.

Dr. Ulf Hempel, Köthel

Klagen lösen Problem nicht

"Landrat kämpft für Klinik in Ahrensburg"

Großhansdorfer Park-Klinik will ins Geschäft mit Unfallchirurgie einsteigen

Ein in Landrat sollte sich um die Versorgung von Patienten im gesamten Kreis bemühen. Diese Versorgung wird auch bei Schließung der Klinik Ahrensburg gewährleistet sein. Großhansdorf hat eine Klinik mit guter Infrastruktur, hervorragenden Ärzten und geschultem Pflegepersonal. Warum kann dort nicht eine Erweiterung vorgenommen werden? Es geht ja auch um Steuergelder. Ein komplett neuer Klinikbau kostet viel Geld. Wenn Dr. Zellner eine Klinik bauen möchte, hindert ihn keiner, aber nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Durch diverse Klagen, jetzt schon über Jahre, wird er sein Problem nicht lösen.

Uwe Westphal, Großhansdorf

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