Die Nütschauer Bildungsreferentin Barbara Bomert hat vorher in Uganda gearbeitet

Nütschau. Das Team des Klosters Nütschau wird von einer neuen Mitarbeiterin unterstützt: Barbara Bomert kümmert sich um die Jugendarbeit im Kloster. Hilfreich sind dabei ihre Erfahrungen, die sie bei der Arbeit mit Kindern in Uganda erlangt hat. Dort absolvierte die Sozialpädagogin während ihres Studiums ein sechsmonatiges Praktikum. "Afrika war schon immer ein Traumland von mir", sagt die neue Referentin des Klosters.

Ein halbes Jahr lebte und arbeitete sie dort in einer Aids/HIV-Initiative mit infizierten und nicht infizieren Kindern und Jugendlichen. "Ich habe Aufklärungsarbeit geleistet und nebenbei sehr viel über die Kultur und die Menschen gelernt", sagt Bomert. Sie hat Freundschaften geschlossen, von denen manche heute noch bestehen. "Seit der Zeit in Uganda hat sich meine Einstellung zu vielen Dingen geändert. Ich denke nun viel globaler und toleranter."

Für ihre Diplomarbeit reiste Bomert im Juli vor einem Jahr erneut für einen Monat nach Uganda. Thema der Arbeit war interaktives Lernen. "Ich habe Kinder und Jugendliche gefragt, wie und wo sie außerhalb der Schule etwas lernen. Das unterschied sich oft vom Lernen in Deutschland und war daher sehr interessant für meine Arbeit", sagt sie. So sei die Kirche für afrikanische Kinder ein wichtiger Ort zum Lernen. "Nachdem ich zurück war, habe ich fast ein Jahr geschrieben, bis ich meine Arbeit im März 2010 abgeben konnte."

Die Stelle im Kloster Nütschau sei nach dem Studium genau das Richtige gewesen. "Die Erwartungen haben optimal zu meinem Profil gepasst", sagt die 26-Jährige. "Es war für mich der perfekte Job." Seit fast drei Monaten arbeitet sie mit 15 Mönchen, drei Referentinnen und mehreren Zivildienstleistenden und Praktikanten im Kloster. Heute wisse sie, sagt Barbara Bomert, dass ihre Arbeit im Kloster etwas Besonderes ist, mehr als nur "irgendein Job".

Mit Bruder Johannes organisiert sie mehrtägige Kurse für Jugendliche, die ihnen in verschiedenen Lebenslagen bei der Orientierung helfen sollen. "Dabei achte ich besonders auf den kulturellen Austausch", sagt Bomert. "Es sollen sich Jugendliche mit verschiedener Herkunft und Konfession angesprochen und ernst genommen fühlen." Gerade in der heutigen multikulturellen Gesellschaft erscheine ihr dies sinnvoll.

Was ihr an der Arbeit im Kloster vor allem gefällt, beschreibt sie so: "Ich arbeite nicht nur mit den Menschen, sondern ich lebe teilweise auch mit ihnen zusammen. Dadurch entsteht eine einmalige Gemeinschaft."

Für die Stelle in Nütschau zog Barbara Bomert von Münster nach Hamburg. Wenn sie mehrtägige Kurse anbietet, wohnt sie aber auch mal im ehemaligen Schwesternhaus des Klosters. "Da viele der Kursteilnehmer dann ebenfalls hier schlafen, kann ich sie im alltäglichen Zusammenleben unterstützen." Es gefällt ihr, in der Hansestadt zu leben - und in Stormarn zu arbeiten. "In Hamburg habe ich das Großstadtflair, und wenn ich bei der Arbeit in Nütschau aus dem Fenster schaue, sehe ich idyllische Felder und Wiesen."