In der kommenden Woche sind wieder Abc-Schützen unterwegs. Die Polizei empfiehlt Eltern, ihre Kinder nach Möglichkeit allein zum Unterricht und zurück gehen zu lassen

Ahrensburg. Hunderte von Kindern werden in der kommenden Woche zum ersten Mal auf dem Schulweg unterwegs sein. Damit die Abc-Schützen sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, geben Stormarner Polizisten Tipps für Eltern und Autofahrer und üben mit den Kleinen, sich richtig im Straßenverkehr zu verhalten. Zudem wird es vor den Schulen Geschwindigkeitskontrollen geben.

"Den Autofahrern muss bewusst sein, dass Schulanfänger auch Verkehrsneulinge sind und sich noch unsicher auf der Straße bewegen", sagt Verkehrslehrer Jürgen Rodehorst. Deswegen sollten die Autofahrer in den kommenden Wochen in der Nähe von Schulen noch aufmerksamer fahren als ohnehin schon.

Eltern sollten Kinder möglichst nicht mit dem Auto fahren

Damit die Abc-Schützen für alle Verkehrsteilnehmer gut zu sehen sind, empfiehlt der Polizist Eltern, ihre Kinder hell zu kleiden. "Viele Ranzen haben bereits Reflektoren", sagt Rodehorst.

Der Verkehrsexperte hält es für ganz wichtig, dass Eltern ihr Kinder selbst zur Schule gehen lassen. "Natürlich ist es für viele Eltern schwer und sie haben Angst, doch nur so lernen die Kinder, wie sie sich richtig im Straßenverkehr verhalten", sagt Rodehorst. Die Überfürsorge der Eltern, die ihre Kinder täglich zur Schule fahren, berge sogar Gefahren. "Wir haben in der Vergangenheit beobachtet, dass Autofahrer, die in der Nähe von Schulen zu schnell fahren, gestresste Mütter oder Väter sind, die ihre Kleinen zur Schule bringen", sagt Rodehorst. Auch wenn nur die Möglichkeit bestehe, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, sollten sie ein paar Hundert Meter vor der Schule rausgelassen werden. Denn das trage in ganz erheblichem Maße zur Entwicklung der Kleinen bei, mache sie früh zu Verkehrsteilnehmern.

Polizei-Verkehrslehrer kommen in die Schulen

Die Polizisten beobachten immer wieder, dass viele Kinder im Auto nicht richtig gesichert sind. "Deshalb wird es in nächster Zeit außer Geschwindigkeitsmessungen auch Kontrollen geben, ob die Insassen richtig gesichert sind", kündigt Rodehorst an.

In den Schulen werden die Verkehrslehrer den Erstklässlern dann das Einmaleins des sicheren Schulwegs beibringen. Pro Klasse sind eine Theorie- und eine Praxisstunde eingeplant. Im Unterricht sollen die Abc-Schützen jedoch keine Angst vor dem Straßenverkehr bekommen, sondern spielerisch lernen, wie sie eine Straße überqueren. "Wir lernen ein Gedicht, in dem es darum geht, nach links und nach rechts zu gucken, bevor die Straße überquert wird", sagt der Verkehrslehrer. Insbesondere an Anliegerstraßen, die weder Ampeln noch einen Zebrastreifen haben, sei dies besonders wichtig.

Viel Wert legt Rodehorst darauf, den Kinder nahezubringen, rechtzeitig von zu Hause zu starten. "Wir Autofahrer kennen es selbst: Wenn wir in Eile sind, übersehen wir oft etwas, und es kommt zum Unfall. Bei den Kindern ist das nicht anders."

In der Praxis zeigen die Verkehrspolizisten den Kindern, wie sie sich am Zebrastreifen, nach dem Aussteigen aus dem Schulbus und als Fahrradfahrer richtig verhalten.