Fünf Jahre lang, von 1995 bis 2000, war Hans-Heinrich Rüschmann in einer lukrativen Doppelfunktion tätig. Er beriet die Landesregierung bei der Krankenhausplanung und betrieb selbst ein Krankenhaus. Im Volksmund heißt das: “Da ist der Bock zum Gärtner gemacht worden.“

Dass sich damals an dieser offenkundigen Interessenkollision niemand gestoßen hat, bleibt vollkommen unverständlich. Die Folgen des Rüschmannschen Engagements wirken indes bis heute fort. Jede Landesentscheidung zugunsten der Park-Klinik, sei es nun eine Förderzusage oder eine Erhöhung der Bettenzahl, wird von der Konkurrenz argwöhnisch unter die Lupe genommen - wer will es ihr verdenken.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass im Sozialministerium seit ein paar Monaten nicht mehr ein Sozialdemokrat das Sagen hat, sondern Heiner Garg von der FDP. Dessen Aufgabe muss es nun sein, alle möglicherweise noch bestehenden Verbindungen zwischen Ministerium und Park-Klinik konsequent zu kappen. Vertrauen lässt sich nur zurückgewinnen, wenn klar wird, dass das Land nicht die Interessen einer Klinik, sondern die Interessen der Bürger im Auge hat. Derzeit fehlt dieser Beweis noch. Der Stadt Ahrensburg droht der Verlust des Krankenhauses, den Ahrensburgern droht der Verlust medizinischer Versorgung vor Ort. Stört das jemanden im Sozialministerium? Gibt es den Versuch, zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln? Eilt Heiner Garg nach Stormarn, um den Bürgern zu helfen? Nein. Leider nein.