Trittau hat einen neuen König, einen Schützenkönig. Sicherlich habt ihr in eurer Stadt oder Gemeinde schon einen Festumzug von Männern und Frauen in Trachten und einen Spielmannszug beobachtet.
Wenn der Umzug immer wieder stehen bleibt und mit Gewehren in die Luft geschossen wird, handelt es sich um den Festumzug des Schützenvereins. Das neue Königspaar, das den Umzug anführt, soll der Gemeinde vorgestellt werden.
Doch wie wird jemand Schützenkönig? Natürlich wird der beste Schütze gekrönt, der in einem Wettkampf gewonnen hat. Einheitliche Regeln für das Preisschießen gibt es nicht. Jeder Verein hat eigene Regeln. Einige Vereine schießen auf normale Zehner-Ringscheiben, andere auf Schießscheiben mit Wildmotiven.
In Trittau sind am Wochenende 60 Schützen gegeneinander angetreten und mussten auf Zehnerscheiben schießen. Jeder von ihnen hatte fünf Schuss. Die ersten beiden Schüsse können sich die Schützen noch angucken. Dafür wird die Zielscheibe nach vorn gefahren. Bei den letzten drei Schüssen bleibt die Zielscheibe in 100 Metern Entfernung, nur eine Jury bekommt sie zu sehen. Der Schütze, der die meisten Punkte holt, gewinnt. Zwar können in Trittau sowohl Männer als auch Frauen beim Turnier an den Start gehen. Jedoch kann eine Frau nie aus eigener Kraft Schützenkönigin werden. Nur Männer können den Titel holen. Die Ehefrau des Gewinners ist automatisch Schützenkönigin. Wenn eine Frau das beste Ergebnis erzielt, wird sie erste Ritterin, was den zweiten Platz bedeutet. Diese Regel sollen die Frauen selbst bestimmt haben. In Trittau sind Jürgen Weber und seine Frau Annette am Sonnabend zum neuen Königspaar ernannt worden.
In Bad Oldesloe übrigens sehen die Regeln anders aus. Dort treten Frauen und Männer nicht gegeneinander an, sondern messen sich parallel. Die beste Schützin wird Königin und der beste Schütze König.
(dob)