Bestimmt habt ihr in der Zeitung gelesen, dass im Hamburger Hafen in dieser Woche mehrere Kreuzfahrtschiffe zu Gast sind und der Hafen abends blau erleuchtet wird.

Apropos blau: Früher dampften Passagierschiffe im Liniendienst zwischen Europa und Amerika über den Atlantik - und fuhren um die Wette. Das Schiff, das am schnellsten die Route zwischen dem südenglischen "Bishop Rock" und der Einfahrt in den Hafen von New York (oder umgekehrt) zurücklegte, erkämpfte das Blaue Band.

Die Strecke, die die Passagierschiffe zurücklegen mussten, ist rund 2600 Seemeilen, das sind 4815 Kilometer, lang. Im April 1838 war die "Sirius" das erste Schiff, das den Atlantik nur mit Dampfkraft überquerte. Sie brauchte 18 Tage, erreichte ein Tempo von 8,03 Knoten im Schnitt, das sind 8,03 Seemeilen pro Stunde.

Danach kämpfen die Reedereien verbissen ums Blaue Band. Ein Jahr lang (1929/30) hielt zum Beispiel die "Bremen" des Norddeutschen Lloyd den Rekord für eine Atlantiküberquerung von Ost nach West in vier Tagen, 14 Stunden und 30 Minuten. Bis heute wird der Rekord von der "United States" gehalten: Angetrieben von einer Maschine mit gigantischen 240 000 PS, brauchte sie 1952 in West-Ost-Richtung drei Tage, zehn Stunden und 40 Minuten.