Trittauer haben es vieler Widrigkeiten zum Trotz geschafft, hinter dem Bürgerhaus ein Spielfeld einzurichten - weil alle mit angepackt haben

Trittau. Das Freizeitangebot in Trittau ist um eine Attraktion reicher. Ein vier mal vier Meter großes Schachfeld ist hinter dem Bürgerhaus am Europaplatz entstanden. Die vom Seniorenbeirat initiierte und durch Spenden finanzierte Freiluftanlage wurde jetzt eingeweiht. "Es soll ein Ort der Begegnung für alle Bürger werden, ein Treffpunkt, der die Kommunikation zwischen Jung und Alt fördert. Es wäre toll, wenn sich der Enkel mit dem Opa hier zu einer Partie Schach trifft", sagt Klaus Teich, der Vorsitzende des Seniorenbeirates.

Vor einem Jahr war das fünfköpfige Gremium mit neuer Besetzung und dem Anspruch angetreten, mehr Angebote für Senioren zu entwickelt. Schnell mussten sie einsehen, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit oft Welten liegen. "Manches war komplizierter, als wir dachten", sagt Klaus Teich. So auch das Schach-Projekt. Die Gemeinde begrüßte die Idee grundsätzlich, doch Geld konnte sie wegen der prekären Finanzlage nicht zur Verfügung stellen. Der Beirat, allen voran Mitglied Harald Wege, machte sich also auf die Suche nach Sponsoren und fand Menschen, die sich für das Projekt ebenso begeisterten wie die Beiratsmitglieder. Rund 1000 Euro kamen zusammen, mehr als genug, um das Feld mit grauen und weißen Steinen einzufassen.

Die Figuren standen 30 Jahre ungenutzt in einem Keller

Die 32 Schachfiguren spendeten die Trittauer Ortspolitiker Claudia und Gerd Ludwig. "30 Jahre lang standen sie bei meiner Schwiegermutter im Keller. Sie war damit einverstanden, sie für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen", sagt Claudia Ludwig.

Die lange Lagerung hatte allerdings Spuren hinterlassen. Die Figuren, aus massivem Holz und von Hand gedrechselt, hatten Risse und waren nicht lackiert. Der Malerbetrieb von Andreas Menken restaurierte die Spielsteine und verpasste ihnen einen wetterfesten Anstrich. Die Kronen für König und Dame fertigte Thomas Graubaum an. Beide machten das kostenlos. "Ohne die großzügige Unterstützung von so vielen Menschen hätten wir den Plan nicht realisieren können", sagt Klaus Teich. Viele von ihnen stießen bei der Einweihung mit einem Glas Sekt auf das gemeinschaftlich gestemmte Projekt an.

Ein weiteres könnte sich dem anschießen. Vielleicht nimmt der Seniorenbeirat ja die Anregung von Bürgermeister Walter Nussel auf, auch einen Bouleplatz einzurichten. Anfragen nach diesem Freizeitangebot habe es schon wiederholt gegeben, sagte der Verwaltungschef. Der Hof der Campeschule oder der Platz bei der Kirche seien geeignete Standorte. "Wenn wir unsere französische Partnergemeinde Loire-Divatte mit ins Boot holen, gibt es vielleicht sogar Fördermittel der EU", scherzt der Bürgermeister.

Die Schachfiguren lagern im Bürgerhaus. Wer spielen möchte, meldet sich bei den Beiratsmitgliedern an: Harald Wege (04154/45 45), Klaus Teich (33 94), Joachim Hirschfeld (84 02 46) oder Christian Gajda (23 31).