Arbeitsagentur dreht Film über Buchhändler. Hauptrolle: Julia Brüwer und ihr Traumjob

Ahrensburg. Julia Brüwer schließt kurz die Augen, atmet tief durch und pustet sich die Haare aus der Stirn. "Kannst Du noch?", fragt eine Kollegin. "Klar", sagt die 22-Jährige, schnappt sich einen Stapel Bücher und marschiert noch einmal durchs Bild. "Super!" Kameramann Ulf Miers ist zufrieden. Diesmal hat es geklappt.

Den ganzen Vormittag war die Ahrensburger Buchhandlung Heymann gestern Drehort. "Wir werden aus dem ganzen Material fünf Minuten zusammenschneiden", sagte Regisseur Martin Morris, der mit dem Kameramann angereist war, um im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit einen Imagefilm über den Beruf der Buchhändlerin zu drehen. Hauptdarstellerin: die Ahrensburgerin Julia Brüwer.

Bestellungen sortieren, Kunden beraten, Bücher anfordern, kassieren, Schaufenster und Sondertische dekorieren: Die Aufgaben sind vielfältig. Julia Brüwer ließ sich mit einem Lächeln auf den Lippen bei den verschiedenen Stationen ihres Arbeitsalltags filmen. Nach einer Stunde hatte sich die anfängliche Nervosität gelegt. "Wir können ja über meine Schulter drehen", gab sie für die nächste Einstellung eine Regieanweisung und hielt sich nach den kecken Vorstoß dann lachend ihren Spickzettel vors Gesicht.

Zum Abschluss folgte ein Interview. Erste Frage: Warum wollen Sie ausgerechnet Buchhändlerin werden? "Ich liebe Bücher über alles", kam die Antwort in Sekundenschnelle. "Außerdem finde ich den Kontakt zu den Kunden toll. Und die Teamarbeit." Ihr erster Berufswunsch war allerdings Dramaturgin. Julia Brüwer: "Aber dann habe ich gemerkt, dass ist Wunschdenken. Und jetzt bin ich sehr froh, hier zu sein."

Nach dem Abitur an der Ahrensburger Gesamtschule bewarb sie sich bei Heymann, reiste anschließend ein Jahr mit einer Freundin zum Pfirsichpflücken und Spaß haben durch Australien. Inzwischen hat sie das erste von drei Lehrjahren hinter sich. Julia Brüwer: "Ich hoffe, ich schaffe die Prüfung ein halbes Jahr früher."

Ihre Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, waren sehr gut. Geschäftsführerin Heike Heymann- Rienau: "Ein Auslandsjahr ist toll. Solche Bewerber nehmen wir gern. Sie sind weltoffen und bringen gute Sprachkenntnisse mit." Auch eine gute Allgemeinbildung sei Voraussetzung. "99 Prozent unserer Auszubildenden haben Abitur" sagte die Geschäftsführerin, selbst gelernte Buchhändlerin. Was sich in dem Beruf verändert hat? "Das wirtschaftliche Handeln steht heute im Mittelpunkt." Auch der Kundenservice sei angesichts von Internetbestellungen und E-Books so wichtig wie nie. Die Hälfte der durchschnittlich 15 Auszubildenden würden übernommen.

Der Imagefilm über den Beruf der Buchhändlerin ist in knapp zwei Wochen auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit zu sehen. Erst "Berufe-Net" und dann "Berufe-TV" anklicken.

www.arbeitsagentur.de