DRK-Kreisverband beobachtet, dass die Krankenkassen immer öfter Anträge ablehnen - und das trotz eines steigenden Bedarfs

Bad Oldesloe. Viele Mütter seien ausgelaugt, brauchten eine Kur. Doch während der Bedarf an Mutter-Kind-Kuren offenbar steige, beobachtet der Kreisverband des deutschen Roten Kreuzes (DRK) gleichzeitig, dass die Anträge von den Krankenkassen immer öfter abgelehnt werden. DRK-Mitarbeiter helfen deshalb. Denn Studien zeigten, dass Anträge, die über eine Beratungsstelle eingereicht werden, häufiger akzeptiert werden. Dasselbe gelte für Widersprüche gegen eine Ablehnung, von denen rund die Hälfte erfolgreich sei.

"Oft sind die Antragstellerinnen Frauen, die in Teilzeit arbeiten oder Arbeit suchen", sagt Andrea Siewertsen vom DRK-Kreisverband, dessen Büro gleichzeitig eine von bundesweit 1400 Beratungsstellen des Müttergenesungswerks ist. Die Frauen müssten dabei unterstützt werden, Widersprüche einzulegen. "Bei einer Absage stecken sie leider oftmals den Kopf in den Sand. Ihnen fehlt die Kraft für weitere Versuche", sagt Siewertsen. In der ersten Hälfte dieses Jahres sind in der Oldesloer Beratungsstelle etwa 50 Kuranträge eingegangen, von denen rund 20, oft erst nach ein oder zwei Widersprüchen, genehmigt worden sind. 15 werden noch bearbeitet.

Das Müttergenesungswerk sieht sich durch eine Studie der AOK in einer seiner Kernthesen bestätigt: Mütter werden zu sehr belastet. Zeitdruck sei das größte Problem. 20 Prozent der befragten Mütter bewerteten ihren Gesundheitszustand als "weniger gut" oder "schlecht", so das Ergebnis der Studie. "Die Mütter kommen mit mindestens drei Gesundheitsstörungen in unsere Beratungsstellen", sagt die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, Anne Schilling. Dazu gehörten Burn-out, Angstzustände, Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden.

Andrea Siewertsen und ihre Kollegin Iris Witte sind unter Telefon 04531/17 81-14 zu erreichen.