Lübecker Chirurg führt an Oldesloer Klinik besonders schonende Operation an der Wirbelsäule ein

Bad Oldesloe. Hoffnung für Menschen mit schmerzhaften Rückenleiden: In der Asklepios-Klinik in Bad Oldesloe ist erstmals eine neue Operationstechnik angewandt worden. Die sogenannte minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie verspricht einen schonenderen Eingriff als übliche Methoden zur Versteifung betroffener Stellen der Wirbelsäule. Das Verfahren soll zu möglichst rascher Heilung und geringen Beschwerden nach der Operation führen.

Anfang Juli operierte der Neurochirurg Dr. Murat Ladehoff aus Lübeck eine 33 Jahre alte Patientin in der Klinik in Bad Oldesloe. Aufgrund fortschreitenden Bandscheibenverschleißes klagte sie über starke Rückenschmerzen. Alle nicht-operativen Behandlungsmethoden waren ausgeschöpft; schmerzstillende Spritzen wirkten nur noch für sehr kurze Zeit. Patientin und Ärzte entschlossen sich für eine minimalinvasive Operation. Für den Lübecker Arzt war es die zweite Operation mit dem neuen Verfahren, das in den USA entwickelt wurde.

Dr. Ladehoff setzte dazu zwei kleine Hautschnitte und implantierte eine große Titanschraube, um zwei Wirbel zu verbinden und damit zu versteifen. Die kleineren Wirbelgelenke fixierte er mit zwei kleineren Schrauben. Durch das neue Verfahren entfällt ein zusätzlicher großer Hautschnitt. Zudem müssen die Ärzte weder die Rückenmuskulatur von der Wirbelsäule lösen noch den Wirbelkanal mit den darin verlaufenden Nerven öffnen. Nervenverletzungen oder Vernarbungen seien so nicht zu erwarten. "Die Patientin hatte nach der OP deutlich geringere Schmerzen, war daher auch schneller wieder mobil", sagt Dr. Ladehoff. Zurzeit sei er der einzige Arzt in Schleswig-Holstein, der die neue Operationstechnik anwende. Auf einem Kongress hatte er erstmals von der minimalinvasiven Methode gehört und anschließend eine Fortbildung absolviert.

Bei der Patientin in Bad Oldesloe hätte allein eine Operation helfen können, so Ladehoff. Sie habe bereits am Tag des Eingriffs aufstehen und nach fünf Tagen schmerzfrei entlassen werden können. Trotz der noch sehr teuren Operation sieht der Chirurg eine wachsende Nachfrage nach der minimalinvasiven Methode.