Teuer und unnötig

"Höchste Eisenbahn für die S 4"

Pendler beklagen Pleiten, Pech und Pannen auf der R 10

Wie will man aus erstklassigen klimatisierten Doppelstockwagen die Fahrgäste in schwülwarme alte S-Bahnwagen bekommen? Der zweigleisige Ausbau für eine S 4 beginnt nicht vom Hamburger Hauptbahnhof, sondern erst in Hasselbrook. Im Hamburger Hauptbahnhof kommen fünf Linien auf zwei Gleisen an einem Bahnsteig an. Schon kleine Störungen führen zu großen Fahrgastansammlungen. Fazit: für 440 Millionen Euro Baukosten werden Probleme nur verlagert von Fernverkehrsgleisen auf S-Bahngleise. Das ist zu teuer und auch unnötig.

Das Problem der Strecke Hamburg-Lübeck lässt sich nur sehr weiträumig lösen, indem der Güterverkehr von Skandinavien und Lübeck über Ratzeburg, Büchen, Ludwigslust und weiter über eine neue Eisenbahn-Elbbrücke zwischen Dömitz und Dannenberg zum Verteilerbahnhof Maschen geleitet wird. Für den Personenverkehr muss zwischen Hamburg und Lübeck ein Regionalverkehr mit Halt auf allen Bahnhöfen im 20-Minuten-Bertrieb erreicht werden - in der Hauptverkehrszeit bis Ahrensburg alle zehn Minuten. So wollte es auch Veolia, der Konkurrent zur DB im Ausschreibeverfahren. Leider machte der damalige Wirtschaftsminister Austermann nicht mit. Somit haben Verkehrsbetriebe und die Landesregierung von Schleswig-Holstein die eigentliche Schuld an der Misere mit der heutigen R 10.

Ingo Naefke, Bargteheide

Nichts Historisches

"Die Rathaus-Retter werden aktiv"

Barsbütteler Initiative will Verwaltungsneubau verhindern

Es wurde noch nichts entschieden. Trotzdem gibt es schon eine Initiative, die das bestehende Rathaus erhalten möchte und als Grund unter anderem den Erhalt der historischen Ortsmitte nennt. Barsbüttel hat nun wirklich alles andere als einen historischen Ortskern.

Die Hauptinitiatoren der Initiative waren voller Begeisterung, als die HafenCity-Universität vor zwei Jahren den Vorschlag machte, das Rathaus zusammen mit einem Nahversorgungszentrum und ein paar Geschäften auf das derzeitige Bauhofgelände zu verlegen, damit der Blick von der Hauptstraße frei auf die Kirche wird. Mit Freude nahm man auf, dass Barsbüttel endlich eine Ortsmitte zwischen den Straßen Am Akku und Zum Ehrenhain erhielte. Alle - Politik und Bürger - fanden das Konzept offenbar klasse, das alte Rathaus sowieso hässlich. Nun möchten die Initiatoren auf einmal das Rathaus erhalten, obwohl auch noch erheblicher Investitionsbedarf besteht. Warum dieser plötzliche Sinneswandel?

Jan Rautenberg, Barsbüttel

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