Der Sauerstoffgehalt in Stormarns Regenrückhaltebecken sinkt gegen null

Ahrensburg. Wegen der Hitze ist das Wasser in vielen Stormarner Regenrückhaltebecken umgekippt. Ein großes Fischsterben hat begonnen. So trieben Karpfen, Hechte und Forellen am Mittwochabend tot auf dem Wasser des Bargteheider Regenrückhaltebeckens in der Straße Am Knick. Ein ähnliches Bild bot sich den Spaziergängern gestern Morgen am Ahrensburger Aalfangsee. Auch hier war zum Entsetzen der Passanten die Wasseroberfläche von toten Fischen übersät. Die Stadtentwässerung stellte einen Sauerstoffgehalt von nur noch 0,9 Milligramm pro Liter fest. "Das ist sozusagen nichts", sagt der Werkleiter der Stadtbetriebe Henning Wachholz.

Auch im Regenrückhaltebecken in der Ahrensburger Friedrich-Hebbelstraße überleben viele Fische die Rekordhitze nicht. Wachholz: "Wir können sie nur einsammeln und darauf hoffen, dass es endlich wieder einmal regnet." Eine Belüftung der mehr als 20 Regenrückhaltebecken in der Stadt, sei nicht zu schaffen. Der Aalfangsee stehe jedoch unter besonderer Beobachtung. Wachholz: "Es ist sehr flach und stark verschlammt. Wir wollen ihn möglichst noch im kommenden Winter entschlammen."

In Bargteheide nahmen Bauhofleiter Dieter Dabelstein und der diensthabende Feuerwehr-Gruppenführer Maik Kortmann nach dem Hinweis eines Spaziergängers das Regenrückhaltebecken Am Knick in Augenschein. Hier trieben neben vielen kleinen Fische auch beachtliche Exemplare auf der Wasseroberfläche. Bauhofleiter Dabelstein: "Da waren acht Pfund schwere Karpfen und auch Hecht von gut 80 Zentimetern Länge dabei." Der Sauerstoffgehalt war schon auf 0,5 Milligramm gesunken.

Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister setzte die Feuerwehr um 19.45 Uhr die großen Umwälzpumpen in Gang. In zwei Stunden wurden 800 Liter Wasser pro Minute aus dem Teich gesaugt, um sie über einen Wasserwerfer als eine Art künstlicher Regen mit Sauerstoff angereichert auf die Teichoberfläche fallen zu lassen. Dabelstein: "Wir wollten erst Wasser aus einem der anderen 23 Rückhaltebecken holen Aber da sieht es ja nicht besser aus."

Ob die Fische in die Gewässer eingesetzt wurden, ist unklar. "Ein natürlicher Eintrag ist wahrscheinlicher", sagt der Ahrensburger Werkleiter Wachholz. Über Füße und Gefieder von Wasservögeln werde der Laich eingebracht. Die Angler stellen sich kurz darauf dann ebenfalls von ganz allein ein. "Das sind nicht unbedingt unsere Freunde. Sie beschädigen die Böschungen", sagt der Bargteheider Bauhofleiter. Selbst übereinandergestapelte Euro-Paletten samt Stuhl wurden schon gesichtet. Dabelstein: "Da hatte sich jemand eine Angelplattform gebaut." Erlaubt ist das nicht. Die Angler werden verjagt und bekommen eine Mahnung.