Kreislaufprobleme machen vielen älteren Menschen zu schaffen

Bad Oldesloe/Reinbek. Die Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius machen gerade den älteren Stormarnern zu schaffen. Viele unterschätzen die Gefahr, Kreislaufprobleme oder gar -zusammenbrüche sind die Folge. "In den vergangenen fünf Tagen haben die Fälle extrem zugenommen", sagt Oberarzt Dr. Jens Stahmer vom St. Adolf-Stift in Reinbek. "Wir haben rund zehn Aufnahmen pro Tag, die allein auf die Hitze zurückzuführen sind, und stoßen damit in der Notfallambulanz an unsere Grenzen."

Häufig kämen auch noch Infekte hinzu, die sich in einigen Fällen sogar zu einer Lungenentzündung ausweiten. Stahmer rät den älteren Menschen, sich zu schonen. "Sie sollten an besonders heißen Tagen etwa auf den Einkauf verzichten und lieber Nachbarn fragen, ob diese die notwendigen Besorgungen erledigen könnten." Es komme nämlich immer wieder vor, dass Patienten im Supermarkt kollabieren.

Einen deutlichen Anstieg der hitzebedingten Fälle verzeichnet auch die Asklepios-Klinik in Bad Oldesloe. "Patienten mit Kreislaufproblemen haben erheblich zugenommen", sagt der ärztliche Direktor Dr. Günter Fröschle. Der Chirurg empfiehlt, viel zu trinken sowie pralle Sonne und Anstrengungen zu meiden. "Zwei Tassen Kaffee pro Tag reichen jedenfalls nicht aus", sagt er. Der Mediziner rät, auf das eigene Durstgefühl zu achten, um den erhöhten Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Gerade ältere Menschen neigten dazu, zu wenig zu trinken.

"Auch junge Leute übernehmen sich bei dem Wetter oft", sagt Fröschle, "bei ihnen kommt es dann zu Sommerverletzungen wie Schürfwunden durch Stürze nach einem kurzen Blackout." Die meisten Patienten könnten zwar ambulant behandelt werden. "Doch müssen wir jeden erst einmal durchdiagnostizieren, um andere Ursachen auszuschließen", so Fröschle.

Neben den hohen Temperaturen machen dem Körper auch kritische Ozonwerte zu schaffen. Sie können Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder Reizungen der Atemwege verursachen.

Die an der Stormarner Messstation in Barsbüttel ermittelten Werte lagen gestern Mittag deutlich unter dem kritischen Wert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter. Wird diese Grenze überschritten, sollten Sport und andere Anstrengungen im Freien vermieden werden. Über die aktuellen Ozonwerte informiert das Umweltministerium des Landes unter der Telefonnummer 04821/951 06 und im Internet.

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