Sekten kannte schon die Antike. Als Sektenmitglieder galten Menschen, die den Anschauungen eines bestimmten Philosophen folgten.

Später wurde die Bezeichnung für kleinere religiöse Gruppen verwendet, die sich mit ihren Anschauungen von der Mutterreligion abwendeten. Der Begriff Sekte leitet sich aus dem Lateinischen "secta" (Richtung) und "sequi" (folgen) ab. Heute werden als Sekten solche religiösen Bewegungen bezeichnet, die als gefährlich oder problematisch gelten.

Scientology ist eine Sekte, der unter anderem vorgeworfen wird, ihre Mitglieder in völlige Abhängigkeit zu treiben und ihre Persönlichkeit zu zerstören. In vielen Bundesländern wird Scientology deshalb vom Verfassungsschutz überwacht. Scientology wurde 1954 von dem Amerikaner Lafayette Ronald Hubbard gegründet. Hollywood-Schauspieler wie Tom Cruise oder John Travolta sind bekennende Mitglieder.

Sekten berufen sich auf die allgemein anerkannte Religionsfreiheit, ihre Gegner kritisieren aber die mangelnde Freiheit des Einzelnen in der Gemeinschaft. Manchen Sektenführern folgen die Mitglieder tatsächlich bis in den Tod, wenn auch nicht immer freiwillig. Bei den "Sonnentemplern" gab es in den 90er-Jahren mehrere Massenselbstmorde. Außerdem wurden viele angebliche Verräter ermordet. Insgesamt sollen mehr als 70 Mitglieder, die vor allem aus Frankreich und der Schweiz kamen, gestorben sein.

Der größte Anschlag einer Sekte gegen Außenstehende war 1995 das Giftgasattentat der japanischen Aum-Sekte in der U-Bahn von Tokio, bei dem zwölf Menschen starben und etwa 1000 verletzt wurden.