Bei einem großen Turnier konnte die deutsche Nationalmannschaft noch nie gegen Italien gewinnen. Hört dieser Fluch wohlmöglich heute auf?

Stormarn. Wenn ihr selbst Sport macht und auch an Turnieren teilnehmt oder Punktspiele bestreitet, dann kennt ihr das bestimmt: Es gibt Gegner, gegen die könnt ihr einfach nicht gewinnen. So scheint es jedenfalls. Jedes Mal, wenn ihr gegen diesen bestimmten Spieler oder die Mannschaft auf dem Platz steht, verliert ihr. Experten sprechen in so einem Fall von einem Angstgegner.

Auch die deutsche Nationalmannschaft hat einen Angstgegner. Es ist ausgerechnet die Mannschaft, gegen die das Team von Jogi Löw heute Abend im Halbfinale der Europameisterschaft spielt: Italien. Gegen kein anderes europäisches Team hat Deutschland eine so schlechte Bilanz. Siebenmal musste die deutsche Nationalmannschaft bisher bei Europa- und Weltmeisterschaften gegen Italien antreten, und nicht einmal konnte sie gewinnen. Viermal endeten die Spiele unentschieden, dreimal siegten die Italiener.

Zuletzt gewannen die Italiener im Halbfinale der WM 2006 mit 2:0 gegen Deutschland. Die Tore fielen erst zum Ende der Verlängerung. Fabio Grosso brachte die Italiener damals in der 119. Spielminute in Führung, Alessandro Del Piero erhöhte eine Minute später auf 2:0. Davor gab es in den Gruppenphasen der Europameisterschaften von 1996 und 1988 jeweils ein Unentschieden. Unentschieden endeten auch das erste Aufeinandertreffen 1962 bei der WM in Chile und das dritte bei der WM 1978 in Argentinien. Im Finale der WM 1982 und im Halbfinale der WM 1970 gab es Siege für Italien.