Stormarner Kinder und das Abendblatt nehmen die Ferienangebote der Region unter die Lupe. Heute: der Indoor-Spielplatz in Ahrensburg.

Ahrensburg. Mit Anlauf rennt Minou auf den großen Vulkan zu. Fast mühelos schafft sie es, die Hälfte des Weges bis nach oben zurückzulegen. Dann lässt sie sich fallen und zieht sich den Rest der Strecke an gelben Klettergriffen nach oben. "Ich habe es geschafft", ruft die Siebenjährige kurze Zeit später begeistert, und winkt von der Aussichtsplattform des Kletterbergs. Zur Belohnung geht es in einer gelben Rutsche wieder nach unten.

"Den Vulkan mag ich gern. Das macht ganz viel Spaß", sagt die Schülerin, die nach den Sommerferien in die zweite Klasse kommt. Doch jetzt hat Minou erst einmal sechs Wochen frei, und die Zeit will sie nutzen, um möglichst viel zu erleben. Zum Start geht es mit ihrer Mutter und Freundin Franca, 10, in den Indoo-Spielpark ins Gewerbegebiet Nord nach Ahrensburg.

Spaßfaktor: Minou gefallen besonders die Trampoline

Minou ist begeistert - nicht nur vom Klettervulkan. "Das ist alles ganz toll hier", sagt sie. Auf 3500 Quadratmetern Fläche, verteilt auf zwei Hallen, gibt es im Indoo-Spielpark zahlreiche Spielgeräte zum Hüpfen, Klettern und Toben. Besonders die acht gelben Trampoline gefallen Minou. "Hier kann man richtig hoch springen", sagt die Siebenjährige. Einige Tricks, wie zum Beispiel auf dem Po landen, beherrscht sie bereits.

Viel Mut erfordert der "Drache von Avangar", ein acht Meter hohes, aufblasbares Tier, das erst seit einigen Monaten auf dem Indoor-Spielplatz zu finden ist. Im Inneren gibt es zwei Aufgänge mit Treppenstufen sowie zwei Rutschen. Minou ist der Drache nicht geheuer. "Bisher habe ich mich dort nicht reingetraut", sagt die Schülerin und blickt ein wenig ängstlich zu dem Tier.

Doch dann geht plötzlich alles ganz schnell. Minou läuft auf den Eingang zu, verschwindet im Inneren des Drachens und kommt wenige Sekunden später bereits auf der anderen Seite wieder heraus. "Das war toll", sagt die Siebenjährige, grinst, und setzt sich mutig ins offene Maul des Drachens, direkt zwischen die spitzen Zähne.

Vielfalt: Klettergerüst, Rutschen und Geisterhöhle sorgen für Abwechslung

Außer dem Klettervulkan und dem Drachen erwarten die Kinder im Indoo-Park noch zahlreiche weitere Spielgeräte. So steht in Halle eins beispielsweise ein riesiges Klettergerüst in Form eines Schiffes. Der Parcours erstreckt sich über vier Etagen und hat einiges zu bieten: rote, blaue und schwarze Rutschen, ein Bällebecken, Wege mit Schaumstoff-Hindernissen, Treppen aus großen Rollen und Spielgeräte zum Balancieren. Minou findet die Geisterhöhle am besten. Im Dunkeln muss sie sich dort durch ein Labyrinth kämpfen. Da Minou den richtigen Weg bereits kennt, hat sie genügend Zeit, um mit einem lauten "Buuuuh" die anderen Kinder zu erschrecken.

Wer noch mehr Action möchte, für den gibt es zum Beispiel eine kleine Kartbahn. Allerdings kostet der Spaß zusätzlich. Ein Euro müssen die Kinder für pro Fahrt bezahlen. Fußballfreunde kommen auf einem kleinen Kunstrasenfeld auf ihre Kosten. Dort können sie das EM-Halbfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Italiener schon einmal selbst ausspielen. "Für mich ist das aber nichts", sagt Minou. "Ich hüpfe und rutsche lieber."

Angebote für Erwachsene: Eltern können lesen oder klönen

Während Minou und ihre Freundin Franca auf den Spielgeräten toben, entspannen ihre Mütter Liina Reinholm-Gienk und Susanne Reher in einer muschelförmigen Sitzecke mit einem Glas Latte Macchiato. "Es ist toll, dass wir einfach mal den Tag genießen und uns unterhalten können", sagt Reinholm-Gienk. Im Restaurantbereich in Halle eins gibt es zahlreiche Tische und Stühle. Viele Eltern nutzen die Sitzmöglichkeiten, um zu lesen.

Von ihren Plätzen haben sie eine gute Sicht auf das Klettergerüst und können so ihren Nachwuchs im Auge behalten. Problematisch wird es allerdings, wenn die Kinder in Halle zwei verschwinden. Dort stehen die meisten der Spielgeräte, unter anderem auch der Vulkan und die Trampoline. Von ihren Sitzplätzen in Halle eins können die Eltern ihre Kinder dort allerdings nicht mehr sehen. Sie müssen dem Nachwuchs also hinterherlaufen.

Wetterabhängigkeit: Auch bei Regen ein attraktives Freizeitangebot

"Das schlechte Wetter war für uns der Anlass, heute in den Indoo-Park zu fahren", sagt Minous Mutter Liina Reinholm-Gienk. Im Unterschied zu vielen anderen Freizeitangeboten kann der Ahrensburger Indoor-Spielplatz bei jedem Wetter besucht werden, auch bei so starken Regenfällen wie in den vergangenen Tagen. Die Spielfläche ist komplett überdacht.

Lerneffekt: Toben fordert die Kinder vor allem körperlich

Minou und Franca sind nicht die einzigen, die an diesem Tag im Indoo-Spielpark ihren Spaß haben. Zahlreiche Mädchen und Jungen rennen durch die Hallen, überwinden die Klettergerüste, hüpfen auf den Trampolinen oder jagen einem Fußball hinterher. Viele haben Schweißperlen auf der Stirn. Der Indoo-Spielpark eignet ich also bestens, wenn sich die Kinder mal austoben sollen. Wenn sie ihr Wissen erweitern und etwas Neues lernen sollen, dann sollten die Eltern sich jedoch nach etwas anderem umschauen.

Erreichbarkeit: Busse und Bahnen halten in der Nähe

Der Indoo-Spielpark liegt im Gewerbegebiet Nord in Ahrensburg. Er ist sowohl mit dem Auto, als auch mit Bus und Bahn zu erreichen. Parkplätze stehen vor dem Gebäude kostenlos zur Verfügung. Wer mit dem Zug anreist, fährt bis zum Bahnhof Gartenholz, und muss dann noch einen Fußweg von rund 200 Metern zurücklegen. Die Buslinien 169 und 469 halten in der Nähe des Indoor-Spielplatzes. Besucher können an der Station "Alte Weide" aussteigen.

Fazit: Der Indoo-Spielpark in Ahrensburg ist in den Ferien vor allem bei Regenwetter ein guter Freizeittipp. Kinder können dort viel Spaß haben und sich austoben.