Das neue Solarfeld an der Grenzeckkoppel fast fertig. Ab August fließt hier dank Sonnenenergie umweltfreundlicher Strom in die Steckdosen.

Großhansdorf. Es ist ein 3,5 Hektar großes Mosaiksteinchen auf dem Weg zur viel diskutierten Energiewende. Schon Ende Juni sollen auf der Großhansdorfer Grenzeckkoppel rund 6100 Photovoltaik-Module in Betrieb genommen werden. Noch werkeln rund 35 Mitarbeiter der Montagefirma Amatec aus dem bayerischen Eggenfelden an den Stahlträgern und schrauben die 20 Kilogramm schweren Module an.

"Wir sind froh, dass es nach dem ganzen Hin und Her um die Einspeisevergütung auf Bundesebene nun doch geklappt hat", sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß, der die Baustelle einmal in der Woche besucht. Noch im Frühjahr schien das Projekt wegen der geplanten Absenkung der Einspeisevergütung zu scheitern (wir berichteten). Dann gab es Probleme, die Module zu bekommen, weil der deutsche Hersteller Q-Cells Insolvenz angemeldet hatte. Doch nun wird auf Hochtouren gebaut. Die Module kommen nun von der Firma Risen aus China. "Vor vier Wochen waren sie noch auf dem Seeweg nach Deutschland", sagt Dieter Marten, Projektleiter bei der Firma Amatec.

Wenn die Anlage in Betrieb genommen wird, fließt aber noch kein Strom. "Der Transformator wird erst im August geliefert. Das ist der Engpass für uns", sagt Matthias Genske, Vorstand der Getec Green Energy. Er hat mit der Gemeinde den Vertrag für den Bau der Anlage geschlossen und das Projekt geplant. Der Trafo wird in einem kleinen Häuschen stehen und den Strom auf eine Spannung von 10 000 Volt transformieren. "Somit wird erst Ende August tatsächlich auch Strom fließen."

Wegen der Unsicherheiten vor Baubeginn habe sich Getec einen Investor für das rund 2,5 Millionen Euro teure Projekt gesucht. "Über das Tochterunternehmen Pama Solar ist die CIC Group aus Regensburg eingestiegen. Der Geschäftsführer Jens Schulz ist verantwortlich für die Anlage und wird sie auch betreiben", erläutert der Getec-Vorstand Genske.

Ein Investor finanziert das Projekt zu 100 Prozent vor

"Darüber war ich zunächst etwas überrascht", sagt Bürgermeister Voß. "Doch scheint das in der Branche ein übliches Vorgehen zu sein." Es sei auch für ihn ein interessantes Projekt gewesen, gibt er zu. "Aber manchmal ging das Auf und Ab schon an die Nerven."

Der Geschäftsführer des Investors erläutert das Modell so: "Wir werden den Park zu 100 Prozent vorfinanzieren, weil sich die Verhandlungen mit der Bank hinzogen", sagt Jens Schulz. Die Pacht von 25 000 Euro pro Jahr habe den Investor nicht zurückgeschreckt. "Wir haben uns entschlossen, das Projekt nicht scheitern zu lassen. Natürlich ist das eine hohe Pacht, aber die Gemeinde hat uns bei den Behördengängen sehr geholfen."

Betrieben werden soll der Solarpark mit einer Leistung von 1,5 Megawatt von der PV Großhansdorf GmbH mit Sitz in Großhansdorf. "Damit sind wir in der Gemeinde auch gewerbesteuerpflichtig", so Investor Schulz. Doch sagt der Bürgermeister: "Ich rechne in den ersten Jahren eher nicht mit einem Steuererlös für die Gemeinde."