Anti-Buckel-Initiative erinnert Rainer Wiegard mit 2100 Unterschriften an Kreuzungsumbau

Bargteheide. "Das hat Bargteheide nicht verdient", sagte Eckehard Knoll und schaute aufmunternd zu dem Mann rechts von ihm - Rainer Wiegard, CDU-Landtagsabgeordneter und Kieler Finanzminister. Der wusste natürlich, es geht um den Bargteheider Buckel. Hinter Knoll: seine Mitstreiter von Anti-Buckel-Initiative. Vor ihm, im roten Ordner: 2100 Unterschriften, die er dem Minister übergab. "60 Prozent der Unterzeichner sind Bargteheider, 97 Prozent aus Stormarn. Das zeigt die lokale Betroffenheit", sagte Knoll, dessen Initiative sich für das Verschwinden der Bodenwelle an der Einmündung der Westumgehung in die Alte Landstraße einsetzt und für einen Kreisverkehr plädiert. Vor knapp einer Woche hatte Wiegard bei einer Wahlkampfveranstaltung gesagt: "Der Buckel kommt weg." Die Unterschriften der "Mut-Bürger", wie Rolf-D. Kliesche von der Initiative die Protestler nennt, sollen ihn an sein Wort erinnern. "Nicht, dass es nachher heißt: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern", zitierte Knoll Alt-Bundeskanzler Adenauer, dessen Konterfei auf einer Weinflasche prangte, die Wiegard als Stärkung zu den Unterschriften dazubekam.

"Der Initiative gebührt Respekt. Sie hat nicht aufgegeben, obwohl die Behörden gesagt haben, die Kreuzung sei nach den Regeln gebaut", sagte Wiegard. Er habe daraufhin mit Vertretern der Behörden gesprochen. Ergebnis: Eine funktionsfähige Lösung müsse her, die den jetzigen Zustand beendet. Wiegard: "Das ist wie im richtigen Leben. Es wird alles nach den Regeln gemacht und ist trotzdem Murks." Jetzt stehe der Weiterbau der Umgehung an. Die Zeit dränge. In einem halben Jahr müssten die neuen Planungen beginnen. 600 000 bis 700 000 Euro kostet der Umbau zu einem Kreisverkehr. "Die Stadt muss ein Viertel der Kosten zahlen. Ich hoffe, die Politiker sind so sensibilisiert für das Thema, dass sie das Geld bewilligen", sagte Bürgermeister Henning Görtz. Dass sich so kurzfristig etwas ändern würde, hätte er nicht gedacht. Görtz: "Aber ich finde es klasse."

Kritik kommt von den Bargteheider Grünen. Wiegards Versprechen kurz vor der Wahl sei clever, aber nicht sehr glaubwürdig, sagte Ruth Kastner. Fast alle örtlichen Parteien hätten die Initiative unterstützt, nur die CDU nicht. Kastner: "Und jetzt verspricht ihr Landtagskandidat das, was andere seit Langem fordern."