Der Anbau für zehn Krippenplätze im Kindergarten der Gemeinde Großensee kostete rund 255 000 Euro. Es gibt schon eine Warteliste.

Großensee. Die Gemeinde Großensee hat ihren Kindergarten um eine Krippengruppe erweitert. In der Bärchengruppe werden seit diesem Monat zehn Kinder im Alter von einem bis drei Jahren betreut. Für das neue Angebot hat die Gemeinde den bestehenden Kindergarten an der Hamburger Straße ausgebaut.

In einem mehr als 100 Quadratmeter großen Neubau sind ein Gruppenraum von 35 Quadratmetern, ein Schlafbereich, ein Büro und ein Wickelraum mit Toilette entstanden. Grund für den Ausbau ist eine gesetzliche Bestimmung, nach der ab August 2013 auch unter Dreijährige einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz haben. Bisher wurde ein Teil der Großenseer Kleinkinder von einer Tagesmutter gehütet.

"Jetzt können wir eine Betreuung direkt vor Ort anbieten. Der Bedarf an Krippenplätzen ist groß", sagt Kirsten Heyer, Vorsitzende der Elterninitiative, die den Kindergarten vor rund 30 Jahren gegründet hat und auch jetzt noch Träger ist. Die rund 80 Mitglieder kümmern sich ehrenamtlich um die Verwaltung des Kindergartens und haben zum Teil auch beim Bau der neuen Krippe angepackt.

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Um sich bei allen Helfern zu bedanken, hat die Initiative am vergangenen Wochenende ein Einweihungsfest ausgerichtet. Zahlreiche Eltern und Kinder kamen der Einladung nach und feierten im Kindergarten und auf der Terrasse.

"Wir haben Kuchen gebacken, und die Eltern hatten die Möglichkeit, sich die neuen Räume anzusehen und erklären zu lassen", sagt Kirsten Heyer, deren drei Kinder auch den Großenseer Kindergarten besuchen. Ihr jüngster Sohn wird seit Kurzem in der neuen Krippe betreut. Alle zehn Plätze in der Bärchengruppe sind von Kindern aus Großensee besetzt, weitere stehen auf einer Warteliste.

Täglich von 7.30 bis 15 Uhr und freitags bis 14 Uhr werden die zehn Krippenkinder in der Bärchengruppe betreut. "Wenn die Eltern es wünschen, können die Kinder nach einer Eingewöhnungsphase auch am Nachmittag hier bleiben", sagt Kirsten Heyer.

In einem neun Quadratmeter großen Schlafraum hat jedes Kind seine eigene Matratze, für die ganz Kleinen stehen zwei Reisebetten bereit. "Die Kinder legen sich dann hin, wenn sie müde sind. Eine feste Zeit für den Mittagsschlaf gibt es nicht", sagt Kirsten Heyer.

Die Vormittagsbetreuung kostet inklusive Mittagessen 390 Euro im Monat. Zusätzlich zu den Krippenkindern besuchen rund 40 Drei- bis Sechsjährige die Einrichtung.

Im November vergangenen Jahres begannen unter Leitung von Adrienne Beckert-Schulz die Bauarbeiten. "Unser Hauptanliegen war, dass der Anbau optisch zu dem bereits bestehendem Gebäude passen sollte", sagt die Großenseer Architektin.

Rund 255 000 Euro hat der Neubau der Krippe gekostet, weitere 20 000 Euro wurden in die Einrichtung investiert. "Für den Bau haben wir Fördergelder in Höhe von 135 000 Euro von Land und Bund bekommen", sagt Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers (Bürger für Großensee). Zwar wäre der Neubau auch günstiger möglich gewesen. "Vom Stil hätte so ein Gebäude aber nicht zu unserem Kindergarten gepasst", sagt Lindemann-Eggers.

Die neuen Räume werden bereits für die Krippenkinder genutzt, doch noch immer ist die Elterninitiative auf Unterstützung angewiesen, etwa für die weitere Ausstattung. "Wir freuen uns über jede Spende", sagt Vorsitzende Kirsten Heyer. Der bisherige Erfolg sei dem Einsatz von Eltern und Gemeindemitgliedern zu verdanken. "Nur mit deren tatkräftiger Hilfe konnten wir den Neubau in dieser Form realisieren."