Favorisierte Firma Getec unterschreibt nicht. Suche geht weiter

Großhansdorf. Für die Befürworter des Solarparks auf der Grenzeckkoppel in Großhansdorf gibt es erneut einen Rückschlag. Das favorisierte Solarunternehmen Getec green energy ist als Investor abgesprungen. "Ich hatte eine Frist bis zum Mittwoch gesetzt, die Verträge zu unterschreiben", sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß. Doch das passierte nicht. "Die Firma hat Lieferengpässe für die Module als Grund genannt, weil sie angeblich beim inzwischen insolventen Hersteller Q-cells bestellt hat", so Voß. Über die Vertragsmodalitäten schien bis zuletzt Einigkeit geherrscht zu haben. So hatte Getec zugesichert, die Pacht von 25 000 Euro pro Jahr für die rund 3,5 Hektar große Fläche zahlen zu wollen.

Gestern Abend sollte die Kommission Solarpark mit Fraktionschefs und Vertretern der Verwaltung zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Aus dem Interessenbekundungsverfahren seien nach wie vor zwei Firmen interessiert, so der Großhansdorfer Verwaltungschef. Voß: "Außerdem sind zwei weitere Unternehmen kürzlich auf uns zugekommen." Die Zeit drängt, denn der Solarpark muss bald stehen, um noch unter die alten Fördersätze des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu fallen. Die Bundespolitik hatte erst kürzlich eine drastische Senkung der Vergütung beschlossen und damit, wie berichtet, auch das Großhansdorfer Projekt gefährdet. "Ende April müssen die Verträge unterschrieben sein", sagt Voß, der mit einer Bauzeit von zwei Monaten rechnet.

"Ich bin über die Absage sehr enttäuscht", sagt Hans-Jürgen Bendfeldt (CDU). Die Solarunternehmen hätten die Gemeinde lange hingehalten. "Es kommt für uns aber nicht infrage, die Pachtforderung zu senken", so Bendfeldt. Auch Stefan Kehl (Grüne) ist enttäuscht über die Verzögerungen. "Wir waren in der Gemeinde eigentlich bereits im Dezember fertig", sagt er. Dennoch werde seine Fraktion auch weiter an dem Projekt festhalten. Kehl: "Noch haben wir ausreichend Zeit." Die SPD-Fraktion will ebenfalls weiter verhandeln. "Es gibt weitere Bewerber. Wir sollten jetzt aber mit mindestens zwei Firmen gleichzeitig sprechen", sagt Reinhard Niegengerd (SPD). Dagegen sagt Hans-Karl Limberg (FDP): "Mich überrascht die Absage von Getec nicht. Es ging dem Unternehmen doch nur darum, die Pacht zu drücken."