Stars Will Fade haben es beim MusicStorm-Wettbewerb in die zweite Runde geschafft. Bei ihren Auftritten läuft allerdings nicht immer alles nach Plan

Bad Oldesloe. Die Sterne werden verblassen. So lautet der Bandname von Alexander Wagner, Lukas Mangelsen, Daniel Montefrancesco und Dennis Ules, wenn man ihn ins Deutsche übersetzt. Die Jungs haben sich aber für die englische Variante entschieden: Stars Will Fade. "Wir wollten etwas Tiefgründiges haben", sagt Schlagzeuger Daniel, "und 'stars' kann sowohl für 'Sterne' als auch für 'Stars' stehen. Die verblassen ja häufig auch nach einiger Zeit wieder."

Damit es ihrer Band nicht genauso ergeht, geben die vier jungen Musiker gerade richtig Gas. In den vergangenen Monaten hatten sie Auftritte in zahlreichen Klubs und Diskotheken in Hamburg, wie zum Beispiel im Uebel & Gefährlich, im Logo und im Thomas Read. "Wenn man etwas erreichen will, ist es wichtig, sich den Arsch abzuspielen", sagt Sänger Alexander. Für die Organisation der Auftritte ist Daniel zuständig. Der 18-Jährige sagt: "Ich schreibe die Leute immer wieder an und nerve sie so lange, bis wir eine Zusage haben." Stars Will Fade messen sich aber auch gern mit anderen Bands. So ist MusicStorm schon der vierte Wettbewerb, an dem sie teilnehmen.

Bereits im Vorentscheid beim Klangstadt Open Air in Bad Oldesloe im Sommer 2011 wollten sie den Sprung in die zweite Runde schaffen. Doch das gelang der Gruppe nicht, die damals erst seit einem halben Jahr zusammen Musik machte. "Ich habe bei dem Auftritt nur improvisiert", sagt Sänger Alexander. "Unser bestes Lied 'Sun' hatte damals noch gar kein Intro, weshalb Dennis spontan etwas auf dem Keyboard gespielt hat. Und was ich als Songtext gesungen habe, weiß ich gar nicht mehr."

Ideen für Songtexte merkt sich Sänger Alexander ausschließlich im Kopf

Heute handelt das Lied von einem Menschen, der etwas macht, was er vor einer anderen Person unbedingt verbergen will. "Ich beziehe das auf Drogen, aber es kann natürlich auch etwas ganz anderes sein. Ich lasse da Interpretationsspielraum", sagt Alexander, der für alle Songtexte der Band verantwortlich ist. Bei der MusicStorm-Jury kam die neue Variante so gut an, dass sie Stars Will Fade in die zweite Runde des Wettbewerbs wählte.

Die Musik steht bei den vier Jungs jedoch im Vordergrund. Deshalb sei es auch nicht so schlimm, wenn ein Song zunächst keine Message habe, sagt Alexander. "Dann überlege ich mir im Nachhinein eine dazu." Aufgeschrieben habe er seine Texte noch nie, höchstens mal einzelne Sätze auf seinem iPhone gespeichert. "Die Refrains zu unseren Songs habe ich mittlerweile so gut im Kopf, dass ich nichts Schriftliches benötige", sagt der 18-Jährige. "Wenn ich in den Strophen mal ins Stocken komme, dann improvisiere ich halt."

Auch dabei seien die vielen Auftritte hilfreich. "Gute und schlechte Erfahrungen auf der Bühne sind wichtig", sagt auch Bassist Lukas. Was bei einem Konzert so alles schief gehen kann, lernten Stars Will Fade bei einem ihrer jüngsten Auftritte im Thomas Read. Dennis ging noch vor dem Konzert die Gitarre kaputt, Lukas riss eine Saite von seinem Bass und Daniel brachen auf der Bühne zwei seiner Sticks durch. Doch davon ließen sich die Jungs nicht beirren. Dennis sagt: "Ich habe mir von einer anderen Band eine Gitarre ausgeliehen, Lukas hat während eines Songs eine neue Saite aufgezogen und Daniel hat zum Glück immer Ersatzsticks mit."

Der Musikstil der vier Jungs ist Alternative-Rock mit Punk-Einflüssen

Stars Will Fade haben sich über eine Anzeige im Internet gefunden. Zuvor haben die Jungs bereits in anderen Bands, allein oder in der Schule Musik gemacht. Zum Proben treffen sie sich im Jugend- und Stadtteilzentrum Stephansstraße (JUST) in Hamburg-Wandsbek. In den vergangenen Monaten kamen sie aber nur selten dazu, denn Alexander und Lukas sind gerade im Abi-Stress, und auch Daniel und Dennis haben mit ihren Ausbildungen zum Elektroniker bei Lufthansa beziehungsweise zum Fluggerätemechaniker bei Airbus gut zu tun. "Wir sind aber so gut eingespielt, dass unsere Auftritte auch ohne Probe klappen", sagt Alexander. "Die Songs haben wir alle drauf."

Ihren Musikstil beschreiben Stars Will Fade als Alternative-Rock mit Punk-Einflüssen. Eines ihrer nächsten Ziele ist es, ihre erste eigene CD aufzunehmen. Diesen Traum könnten sie sich mit einem Sieg beim MusicStorm-Wettbewerb erfüllen. Falls das nicht klappen sollte, haben Alexander, Lukas, Daniel und Dennis aber auch noch einen Plan B in der Hinterhand. "Meine Mutter finanziert uns vielleicht das Studio", sagt Alexander. "Aber nur unter der Bedingung, dass wir auch eine Ballade aufnehmen." Bisher sind die vier von dieser Idee noch nicht so überzeugt.