Reinbek muss nach Anwohnerprotesten Pläne für Rosenstraße und Cronsberg abspecken

Reinbek. Die Anwohner von Rosenstraße und Cronsberg in Reinbek können weiter darauf hoffen, dass der Ausbau ihrer Straßen für sie nicht so teuer wird wie befürchtet. An der noch mit rund 670 000 Euro veranschlagten Sanierung sollen sie mit 75 Prozent beteiligt werden. Die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses stimmte mit den Anwohnern jetzt darin überein, dass die Verwaltung einen früheren Beschluss nicht richtig umgesetzt habe. Bürgermeister Axel Bärendorf wurde beauftragt, ein neues Bauprogramm vorzulegen.

"Die Beschlussvorlage basiert auf Behauptungen, die einfach nicht stimmen", sagte Dieter Kwoll in der Sitzung im Reinbeker Rathaus. Der 66-Jährige hat im Herbst die Sprecherrolle für die Anlieger übernommen, Akten gewälzt und immer wieder mit Stadtverwaltung und Stadtverordneten telefoniert, um die teuren Baupläne der Stadt abzuspecken. "Nicht weil wir Ärger machen wollen, sondern weil wir das Geld schlichtweg nicht haben", so Kwoll.

Zunächst hatte die Stadt einen Komplettausbau der Straßen vorgesehen. Neue Parkplätze sollten angelegt und die Straßenführung mit Gehwegen und Entwässerungsanlagen verändert werden. Doch die Anwohner liefen Sturm gegen den "Luxusausbau" ihrer mehr als 50 Jahre alten Straße. Ende Januar stimmten die Politiker dann mehrheitlich für einen Straßenausbau ohne Veränderung der Linienführung und neue Querparkplätze - mit dem Ziel, die Kosten für die Stadt und die Anwohner deutlich zu senken.

Das Bauprogramm, das die Verwaltung anschließend vorlegte, ist aus Sicht der Anwohner aber weit über die politischen Beschlüsse hinausgegangen. Kwoll vermutet, dass das Bauamt mit Sätzen wie "Änderungen ergeben sich nur aus einer Optimierung in der Linienführung" doch größere Umbauten vorsieht. "Außerdem ist es nicht richtig, dass die Gehwege starke Schäden aufweisen", so Kwoll. Sie seien bereits 1984 und 2000 mit Anliegerbeteiligung erneuert worden und intakt. "Laut Straßenausbausatzung halten die für 40 Jahre", sagt Kwoll.

Der Bauausschuss entschied jetzt, dass die Fahrbahn nicht verbreitert und dass geprüft wird, ob die Gehwege und Kantsteine erhalten bleiben können. Ein endgültiger Beschluss zum Ausbau, der vermutlich nicht mehr in diesem Jahr vollendet werden kann, soll in der Sitzung am 8. Mai erfolgen. Ernst Dieter Lohmann (CDU) sagte: "Dann wird entschieden, und wenn wir bis zum nächsten Morgen tagen. Ein viertes Mal wird das nicht diskutiert."