Norbert Patzker übernimmt Zentralstation in Ahrensburg. Er will sein Revier per Fahrrad erkunden

Ahrensburg. Die Wände sind kahl, die Regale ausgeräumt, auf dem Schreibtisch türmen sich Aktenordner. Es ist der erste Arbeitstag für Norbert Patzker. Gestern übernahm der 50 Jahre alte Polizeihauptkommissar die Leitung der Polizeizentralstation in Ahrensburg und richtete sich erst einmal in seinem neuen Büro ein.

Ahrensburg und der Kreis Stormarn sind für Patzker Neuland. "Ich war bisher nur einmal im Kreis eingesetzt. 1983 habe ich ein zweiwöchiges Praktikum beim Autobahnrevier Bad Oldesloe gemacht", sagt der neue Ahrensburger Polizeichef. Das war noch während seiner Ausbildung, die er im Jahr 1981 begann. Sein erstes Einsatzgebiet war danach Dithmarschen. Dort blieb er jedoch nicht lange. 1985 wechselte er in den Kreis Pinneberg, in dem er

bis Freitag auch seinen Dienst verrichtete, zuletzt als stellvertretender Leiter des Polizeireviers Elmshorn.

Doch nach 27 Jahren wollte er einen Tapetenwechsel. "Bevor ich mich für den Posten in Ahrensburg beworben hatte, bin ich erstmal nach Ahrensburg gefahren und hab mich dort umgeschaut", sagt Patzker. Sein erster Eindruck war: "Das ist eine nette Stadt."

Doch einen Umzug nach Ahrensburg plant der Elmshorner zunächst nicht. Denn seine Lebensgefährtin arbeitet bei der Elmshorner Kriminalpolizei. Deswegen wird der 50-Jährige täglich nach Stormarn pendeln, mit der Bahn oder mit dem Auto. "Das hängt davon ab, ob ich nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio möchte", sagt der Polizeihauptkommissar, der in seinem Kofferraum immer eine gepackte Sporttasche hat. Um sein neues Revier kennenzulernen, möchte Patzker in den nächsten Tagen mit einem Kollegen per Fahrrad in Ahrensburg auf Streife gehen.

Beim Ahrensburger Bürgermeister Michael Sarach sowie bei der Feuerwehr hat sich Patzker bereits vorgestellt. Auch in den beiden Gemeinden Trittau und Großhansdorf, die zur Zentralstation Ahrensburger gehören, hat sich der Neue umgeschaut. Mit diesen beiden Polizeirevieren trägt er die Verantwortung für 54 Mitarbeiter. "Von denen bin ich auch sehr gut aufgenommen worden", sagt Patzker und lobt die Motivation seiner neuen Kollegen. In den nächsten Tagen möchte Patzker auch die Vereine und Organisationen in Ahrensburg kennenlernen, wird sich beispielsweise beim Vorstand des Jugendzentrums vorstellen.

Doch bis dahin möchte er sein Büro einrichten. Zuerst entfernte der St.-Pauli-Fan alle HSV-Logos aus dem Zimmer. Denn sein Vorgänger Rolf Meyer, der am Freitag in Pension ging, ist Fan des Hamburger SV. "Statt der Raute werden hier jetzt Totenköpfe hängen", frotzelt Norbert Patzker.