Wunde der Demokratie

16. März: "Großhansdorfs grünes Entree - es war einmal"

Die Entscheidung zum Bau an dieser Stelle ist unserer Staatsform entsprechend sicher in demokratischen Verfahren getroffen worden. Nun bleibt ja nicht mehr viel übrig, was dazu zu sagen wäre. Ich hätte daher eher einen Namensvorschlag für den sichtbaren Einschlag. Wie wäre es mit "Wunde der Demokratie"? Achtung: nicht Wunder! Dieser Name kann als Mahnung gelten für Politiker, Lobbyisten, Entscheidungsträger und Nichteinmischer, die Folgen ihres Verhaltens zu bedenken. Bekanntlich heilt die Zeit ja alle Wunden; ich bin aber gespannt, ob Narben bleiben.

Angelika Meyer , Großhansdorf

Völlig falsch gerechnet

Großhansdorf hat sich mit der Entscheidung zum Bau des Supermarktes einen sehr großen Gefallen getan. Der Artikel liest sich, als wenn er von der Grünen-Fraktion diktiert worden. Die Planungen haben sich über lange Jahre hingezogen. Der Beschluss wurde von CDU und SPD gegen den Widerstand der Grünen und der FDP gefällt. Dafür gebührt der CDU und der SPD Dank. Im übrigen wurde der Neubau ursprünglich von Rewe angestoßen.

Es wurden auch andere Standorte geprüft. Auch hätte die Gemeinde jede mögliche Baumaßnahme am bisherigen Bau - Eilbergweg 10 - mitgetragen. Zudem hat die Gemeinde dem Eigentümer des Objektes, auf dem der Rewe-Markt steht, lange Zeit goldene Brücken gebaut und ihm immer wieder Gelegenheit für die Vorlage von Bauplanungen gegeben. Dieser hat aber nichts Verwertbares auf den Weg bringen können.

Bei dem Bauplatz handelt es sich um eine ehemalige Streuwiese, auf der vier Schafe gehalten wurden. Nachdem diese abgeschafft wurden, haben sich einige Bäume angesiedelt. Das von der FDP ins Spiel gebrachte Gelände der LVA konnte nicht in Betracht kommen, da die untere Landschaftsschutzbehörde signalisiert hatte, dass auf diesem Gelände wertvoller Waldbestand vorhanden sei, dessen Fällung sie nicht zustimmen werde. Dies lässt nur den Schluss zu, dass es sich bei den Bäumen auf der jetzigen Baufläche eben nicht um wertvollen Waldbestand handelt.

Es ist den Grünen zwar gelungen, mehr als 800 Widersprüche zu beschaffen, aber in den Sitzungen waren die Gegner in sehr geringer Anzahl vorhanden. Zum Glück wird der Supermarkt im Ortskern gebaut, sodass auch Menschen davon Vorteile haben, die nicht im Besitz eines Autos sind oder aus Altersgründen nicht mehr fahren.

Die Entwicklung, dass sich nun der Discounter Aldi auf dem Rewe-Gelände und diversen anderen Grundstücken ansiedeln will, war nicht voraussehbar. Aldi-Nord will 2016 bauen. Diese Planung ist durchaus noch nicht in trockenen Tüchern.

Sie sollten lieber für eine größere Bürgerbeteiligung bei den Gemeinderatssitzungen sowie den Ausschusssitzungen werben, als Wahlpropaganda für die Grünen zu betreiben. Der Lütjensee hat 33 Hektar Größe. Die Hälfte wären also 16,5 Hektar. Großhansdorf hat circa 179 Hektar Waldbestand, der Baugrund ungefähr 0,7 Hektar.

Jörn Weidemann, Großhansdorf

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