Rechtsextreme Parolen, brüllend laut in die Wohnzimmer geblasen - vielen Leuten schaudert es bei dieser Vorstellung. Im Kieler Wirtschaftsministerium prüfen sie jetzt noch mal, ob man der NPD die Lautsprecherfahrten vor der Landtagswahl nicht doch verbieten könnte. Aber die Erfolgsaussichten sind gering.

Umso sinnvoller ist es, dass in den Kommunen darüber nachgedacht wird, wie der rechtsextremen Partei das Werben erschwert werden kann. Ahrensburg macht es nun vor - mit einfachsten Mitteln. Eine Karte mit den eingezeichneten Sperrzonen zeigt, wo der NPD-Lautsprecher schweigen muss. Halten sich die rechtsextremen Werber nicht daran, dann fällt es auf. Weil alle wissen, wo es erlaubt ist und wo nicht.

Nicht die Juristen haben es nun in der Hand, sondern wir Bürger. Mehr Demokratie geht nicht. Wollen wir die Attacke auf unsere Privatsphäre dulden oder wollen wir den Rechten deutlich sagen, dass sie sich an die Gesetze halten müssen? Je mehr Anrufe, je mehr Mails bei der Verwaltung eingehen, desto einfacher ist es, der NPD das Werbe-Handwerk doch noch zu legen.

Stormarn steht die Aktion der Stadt Ahrensburg gut zu Gesicht. Und es ist gut, dass sich andere Kommunen anschließen wollen. Zu lange haben wir tatenlos zugeschaut, wie sich hier eine rechtsextreme Szene entwickeln konnte. Damit muss Schluss sein. Ab jetzt wird nicht mehr zugeschaut, ab jetzt wird hingehört - immer wenn der Lautspecherwagen kommt.