Die Wählergemeinschaft stellte schon 1962 den Bürgermeister

Hoisdorf. Die Dorfgemeinschaft Hoisdorf (DGH) hat am Sonntag 50-Jähriges gefeiert und mit rund 150 Gästen auf das vergangene halbe Jahrhundert zurückgeblickt. Nachdem 1962 erstmals bei Kommunalwahlen auch Wählergemeinschaften zugelassen worden waren, gründeten fünf Bürger im Januar die Dorfgemeinschaft Hoisdorf und stellten noch im selben Jahr mit Willy Niemeyer den Bürgermeister.

"Die haben einen guten Job gemacht", sagt Doris Müller, die mit ihrem Mann zur Geburtstagsfeier ins Landhaus Hoisdorf gekommen war: "Die haben sich für Kindergärten eingesetzt und eine gute Finanzpolitik betrieben, sodass unsere Gemeinde heute nur wenig Schulden hat." Und darauf ist auch die DGH stolz. "Wir haben in den vergangenen Jahren für 450 000 Euro den Grandplatz auf dem Sportplatz durch einen Kunstrasen ersetzt", sagt der erste Vorsitzende der DGH Reinhard Schacht und fügt hinzu: "Jetzt gerade läuft die Ausschreibung für ein neues Feuerwehrauto, das uns etwa 300 000 Euro kosten wird." Dies sei alles nur möglich, weil die DGH immer sorgfältig mit den Steuergeldern umgegangen sei.

Ein weiteres Erfolgskonzept der Wählergemeinschaft sei, dass die DHG den Querschnitt der Hoisdorfer Bevölkerung repräsentiere. Schacht: "Bei uns machen Landwirte, berufstätige Mütter, Kaufleute, Ingenieure und Finanzexperten mit." Alle beteiligen sich ehrenamtlich. "Ein Engagement, das leider immer weniger wird", sagt Dieter Schippmann, ebenfalls DGH-Mitglied und seit 18 Jahren Hoisdorfs Bürgermeister. Er beobachte, dass es immer weniger Freiwillige gebe. Nicht nur die Kommunalpolitik sei von dieser Entwicklung betroffen. Auch Sportvereine und Jugendprojekte hätten Probleme, Posten neu zu besetzen. Deswegen appelliert Schippmann an alle Bürger, sich wieder vermehrt ehrenamtlich zu beteiligen. Denn so könne etwas in der Gemeinde erreicht werden.