Eigentümerwechsel beim Ahrensburger Neubaugebiet. Auch Kita-Standort weiterhin umstritten

Ahrensburg. Überraschende Entwicklung beim Thema Erlenhof. Ein Teil der Fläche für das geplante Neubaugebiet an der Lübecker Straße in Ahrensburg hat vor wenigen Tagen den Eigentümer gewechselt. Anders als von Politik und Verwaltung erwartet ist nicht die LEG Entwicklung GmbH mit Sitz in Kronshagen bei Kiel der Käufer. Ihr gehört ein Großteil der Flächen, und sie hat für das gesamte Gebiet die Planungen übernommen.

Der neue Grundstückseigentümer der rund 16 000 Quadratmeter großen Fläche im Neubaugebiet hat offenbar Vorstellungen für die geplante Bebauung, die von den bisher vorgestellten Plänen abweichen.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sprachen die Mitglieder des Bauausschusses während ihrer Sitzung mit zwei Vertretern des Eigentümers, die ihre Pläne und Wünsche vorstellten. "Der Eigentümer kritisiert, dass auf seinem Gebiet eine große Obstwiese entstehen soll", sagt ein Ausschussmitglied. Dort wolle er natürlich lieber Wohnungen bauen. "Wir waren schon überrascht, als uns das Konzept vorgelegt wurde", sagt ein anderer Stadtpolitiker und fügt hinzu: "Für uns war das alles neu. Der Eigentümer will zwar wichtige Eckdaten einhalten, aber die Gebäude anders zuschneiden." Es gelte nun, einen Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Vorstellungen zu finden, ohne dass dabei der Bebauungsplan verletzt werde, so das Ausschussmitglied. Es bedeutet gleichwohl, dass der Plan überarbeitet werden muss. "Das Projekt ist dadurch jedoch nicht gefährdet", so der Politiker.

"Das Planungsrecht für das Vorhaben liegt eindeutig bei der Stadt", sagt Bürgermeister Michael Sarach. Es sei legitim, wenn der Erwerber eigene Vorstellungen entwickle. "Doch hat die Politik eine Leitlinie ausgehandelt. Die Stadtverordneten entscheiden, inwieweit davon abgewichen wird", sagt der Bürgermeister. Nun wollen sich die Politiker zunächst in ihren Fraktionen über das weitere Vorgehen abstimmen, bevor dann erneut im Bauausschuss diskutiert wird.

Ein weiterer Knackpunkt in der Diskussion um den Bebauungsplan ist der Standort der geplanten Kindertagesstätte. Susanne Philipp-Richter (CDU) forderte die Verwaltung während der Sitzung auf, neben dem umstrittenen Standort der Kita an der Zufahrt zum Neubaugebiet auch zu prüfen, ob die Kinder nicht auf dem im Norden des Geländes liegenden Hof unterkommen könnten. Mehrere Ausschüsse hatten sich bereits gegen den von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort an der Zufahrt ausgesprochen. Die Politiker kritisieren unter anderem, dass die Kinder dort am verkehrsreichsten Punkt der Siedlung untergebracht würden.

Die Verwaltung will nun mit den Planern weitere Standorte prüfen. Sarach: "Das Areal ist groß genug, um einen Platz zu finden, der allen genehm ist." Die Kita soll Raum für sechs Gruppen bieten. Am 25. April befassen sich Bau- und Umweltausschuss gemeinsam mit dem Thema Erlenhof. 30 Minuten vor der Sitzung werden sich Mitglieder des Bau- sowie des Sozialausschusses mit der Standortfrage befassen.