Die Autorin Eva Almstädt hat ihren ersten Kuzrzkrimi über die Schlossstadt geschrieben. Morgen signiert die Schriftstellerin in der Buchhandlung Stojan

Ahrensburg. Mit ihrem neuen Krimi unter dem Arm macht sich Eva Almstädt auf den Weg und die Probe aufs Exempel. Fehlanzeige. Die Herren auf der Ahrensburger Wache sind keine Experten. "Krimis? Nö, lese ich nicht. Da kenne ich mich nicht aus. Ich habe jeden Tag mit Kriminalgeschichten zu tun, das reicht mir eigentlich", sagt Hauptkommissar Jörg Marienberg mit dezentem Lächeln. "Kann ich verstehen" sagt Eva Almstädt.

Die Bargteheiderin schaut sich um. Ihr neugieriger Blick bleibt an der gegenüberliegenden Wand hängen. "Das sind aber eigenartig große Handschellen", sagt sie. "Das sind Fußfesseln. Aber das können sie nicht wissen", sagt der Mann in der dunkelblauen Uniform. Es steht eins zu eins zwischen der Krimi-Autorin und der Polizei.

Eva Almstädt hat mal wieder zugeschlagen. Tatort ist diesmal Ahrensburg. Der neueste Krimi der Bargteheiderin ist kurz. Sehr kurz. Er passt auf 13 Seiten. Da kann sie sich nicht lange mit der Vorrede aufhalten. So geht es auch gleich zur Sache: Ein kleines Mädchen spielt vor der Schlosskirche mit ihrer Barbiepuppe. Da beugt sich jemand mit einer Sonnenbrille über sie. "Du hast aber eine schöne Puppe", sagt der Schatten. "Darfst Du denn hier alleine spielen?" Das Herz der Kleinen fängt an zu rasen. Sie weiß, sie soll nicht mit Fremden sprechen. Sie läuft weg, als ginge es um ihr Leben.

"Na klar, man denkt sofort an die Kirche und die Skandale. Aber das war eher Zufall", sagt Eva Almstädt. An der Wirkung ändert das nichts. Die Alarmglocken des Lesers läuten. Schon der erste Satz tut seine Wirkung: "Unter dem Hochzeitskleid war sie nackt." Nicht Ungewöhnliches für eine Barbiepuppe, aber sofort ist Spannung da.

Der Kurzkrimi ist Teil eines Sammelbandes. Mörderisches aus Bad Segeberg und Lübeck, Itzehoe und Glückstadt, von Sylt und Amrum ist hier unter anderem zusammengetragen - 24 Kurzkrimis, die alle im schönen Schleswig-Holstein spielen.

Eva Almstädt schiebt "Schöner Morden im Norden" über den Tisch. Der stellvertretende Ahrensburger Revierleiter schaut amüsiert. "Das ist ja ein doller Titel", sagt Jörg Marienberg, "ich lese gerade 'Mieses Karma' von Safier. Das ist witzig", sagt der Hauptkommissar, der seit 33 Jahren im Dienst ist und noch nie mit einem Mord zu tun hatte. "Gott sei Dank". Auch nicht in den vier Jahren in Stormarn.

Da kann Almstädt anderes vermelden: In neun Jahren acht Morde - und alle von der Heldin Pia Korittki aufgeklärt. Da war es nur eine Frage der Zeit, dass Ahrensburg Schauplatz wurde. Die Kirche, der Muschelläufer, das Tunneltal, das Villenviertel, die Polizeistation, alles kommt vor.

So überschaubar die Stadt - so überschaubar die Geschichte. Aber die 13 Seiten haben es in sich. Wer ansetzt, liest sie in einem Zug aus. "Natürlich alles reinste Fantasie", sagt die Krimiautorin und lächelt dem Hauptkommissar noch einmal zu.

Eva Almstädt signiert ihren Ahrensburger Kurzkrimi "Puppenspiele" morgen ab 11 Uhr in der Ahrensburger Buchhandlung Stojan (Hagener Allee). Das Geschäft feiert 25-jähriges Bestehen. Es gibt 25 Bücher der Bargteheider Autorin zu gewinnen.