Träger DRK und Eltern sprechen über Personalsituation

Bargteheide. Im Streit um die bilinguale Kindertagesstätte Kruthorst in Bargteheide haben Eltern und Träger erste Schritte aufeinander zu gemacht. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das die Einrichtung leitet, erklärte sich zu einem Gespräch bereit. "Es war ein sehr gutes Gefühl, dass wir zum ersten Mal angehört wurden", sagt Elternvertreterin Corinna Hofmann.

Wie berichtet, gab es seit Monaten Unstimmigkeiten in der Kita. Der Streit eskalierte, als das DRK trotz angespannter Personalsituation den Zeitvertrag einer bei den Eltern beliebten Betreuerin nicht verlängerte. Diese vermuteten Probleme unter den Mitarbeitern und sprachen von Mobbing. Beschwerde-E-Mails seien vom DRK-Kreisverbandsleiter Udo Finnern ignoriert worden.

Die betroffene Erzieherin hatte den Kreisverbandsleiter vor dem Gespräch mit den Elternvertretern von seiner Schweigepflicht entbunden, so dass dieser in dem vertraulichen Gespräch sagen konnte, warum sie die Einrichtung verlassen muss. Allerdings nicht zur Zufriedenheit der Eltern. "Die Gründe, die uns genannt wurden, können wir nicht nachvollziehen", sagt Corinna Hofmann. Sie sehe aber auch, dass es mittlerweile keinen Sinn mehr habe, die Erzieherin weiter zu beschäftigen. Hofmann: "Das Verhältnis ist zu zerrüttet." Es sei allerdings mehr als befremdlich, dass es überhaupt so weit habe kommen können.

Auch vor Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz und den Fraktionen musste das DRK sich verantworten. Görtz: "Es wurden viele Bedenken aus dem Weg geräumt und ich bin sicher, dass die Probleme hinsichtlich der Neubesetzung von Stellen in der Kita so gelöst werde können, dass die Betreuung der Kinder jederzeit gesichert ist." Er habe den Eindruck, dass sich wieder ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern und Träger bilde. "Ich bin zuversichtlich, dass es gelingen wird, auf dem Arbeitsmarkt gutes Personal für die Einrichtung zu finden", sagt Görtz.

"Dadurch sind wir etwas entspannter, weil wir nicht mehr befürchten müssen, dass wir morgens vor verschlossenen Türen stehen", sagt Corinna Hofmann. Zur Not müsse man mit Zeitarbeitskräften vorlieb nehmen. Zufrieden sind die Eltern mit dieser Lösung allerdings nicht. "Zurzeit steht in unserer Kita Aufbewahrung vor Qualität", sagt Mutter Catharina Barchanski. Das sei bedenklich. "Immerhin geht es um einen Kindergarten und nicht um eine Schraubenfabrik." Zwar hätten die Eltern durch die Gespräche schon etwas erreichen können, die Situation sei aber nach wie vor unbefriedigend. Barchanski: "Bis heute habe ich auf meine persönliche E-Mail an Herrn Finnern keine Antwort bekommen."

Auch die Elternvertreter wünschen sich noch mehr Kommunikation mit dem Träger. "Es wäre schön, wenn dabei auch das Team miteinbezogen würde", sagt Corinna Hofmann. "Denn häufig kommt bei den Mitarbeitern gar nicht an, was zwischen uns Eltern und der Leitung besprochen wurde."

Ab April wird es laut der Elternvertreterin spannend. Denn dann verlassen zwei der Erzieherinnen die Kita, eine weitere übernimmt neben ihrer Gruppe auch zur Hälfte die Leitung der Einrichtung. Hofmann: "Dann sehen wir, was das DRK tatsächlich umsetzt." Udo Finnern hat für Mitte April ein weiteres Treffen angeboten. Hofmann: "Wir sind total erleichtert, dass wir nun miteinander reden können, aber wir legen uns noch nicht schlafen."