Ahrensburger Politik und Verwaltung setzten Wünsche für barrierefreie Stadt nicht um

Ahrensburg. Sie sehen ihre Aufgabe darin, dicke Bretter zu bohren. Die Mitglieder des Behindertenbeirats beklagen, dass in Ahrensburg immer wieder Hindernisse für Menschen mit Behinderung entstehen, oder dass es lange dauert, bis sie entfernt werden. Sie wachen über öffentliche Wege, Haltestellen oder Toiletten.

"Allein im Fahrstuhl des Rathauses eine Blindenschrift anzubringen, hat eineinhalb Jahre gedauert", sagte Harald Gratenau, Rollstuhlfahrer und Mitglied des Beirats während der jüngsten Sitzung. Dabei gebe es längst viele Normen für behindertengerechtes Bauen, nach denen sich die Verwaltung bei öffentlichen Bauten richten könne. Gratenau: "Da müssen wir beim Bauamt dran bleiben."

Auch Marlen Puls bemängelte das Engagement von Politik und Verwaltung. "Im Moment tut sich gar nichts", sagte sie. "Wenn sich nichts bewegt, müssen sich die Politiker zukünftig darauf gefasst machen, dass dies öffentlich angemahnt wird", schlug Puls vor.

Claus Steinkamp, Vorsitzender des Beirats, sagte: "Entscheidend ist das Wort 'gemeinsam'. Natürlich müssen wir als Beirat Einfluss nehmen, aber das muss mit allen Beteiligten und der Verwaltung abgesprochen werden." Es sei jedoch nötig, bei den Politikern in Erinnerung zu bleiben. Steinkamp bedankte sich bei Andreas Krauskopf, der in den Behinderten-Werkstätten Stormarn in Ahrensburg arbeitet. Er hatte kürzlich in einer Stadtverordnetenversammlung auf die Belange der Behinderten hingewiesen.