Glinder erliegt nach Unfall auf ehemaligem Munitionsdepot in Reinbek seinen Verletzungen

Glinde/Reinbek. Der alte rote Opel Kadett ist nur noch ein Wrack. Beifahrerseite und Dach des Wagens sind stark eingedrückt, die Scheiben herausgesplittert. Nur der 21 Jahre alte Fahrer konnte sich am vergangenen Wochenende noch lebend aus dem Auto befreien. Sein 16 Jahre alter Beifahrer erlag kurze Zeit nach dem Unfall seinen Verletzungen.

Die beiden jungen Männer hatten sich in der Nacht zu Sonnabend unbefugt Zutritt zu dem ehemaligen Munitionsdepot in der Straße Oher Tannen in Reinbek verschafft, vermutlich, um mit dem bereits abgemeldeten Opel Kadett ein Rennen zu veranstalten.

Es ist gegen 2.40 Uhr, als der 21 Jahre alte Fahrer Gas gibt, der Opel Kadett über die schmale asphaltierte Ringstraße rast und der 16-jährige Glinder plötzlich die Handbremse hochreißt. Der Wagen kommt nach links von der Fahrbahn ab, prallt seitlich gegen einen Baum, der 16-Jährige wird zwischen Fahrer- und Beifahrersitz eingeklemmt. Während sich der Fahrer aus dem Wrack selbst befreien kann, bleibt der Beifahrer besinnungslos im Opel zurück. Er ist nicht ansprechbar. Ein 27-jähriger Glinder, ein Bekannter der beiden, der mit seinem Wagen hinter dem Unglücksauto fuhr, verständigt darauf den Rettungsdienst. Freiwillige Helfer der Feuerwehr Reinbek müssen den jungen Mann aus dem Auto herausschneiden. Er wird sofort ins Unfallkrankenhaus Boberg gebracht. Doch die Hilfe kommt zu spät. Er erliegt kurze Zeit darauf seinen schweren inneren Verletzungen.

Der Fahrer wird lediglich leicht verletzt. Laut Polizei hat ein freiwilliger Atemalkoholtest bei dem 21 Jahre alten Hamburger einen Wert von 0,7 Promille ergeben. Die Polizei ermittelt gegen ihn nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Günther Lessau, seit etwa zehn Jahren Eigentümer des umzäunten Geländes, zeigte sich gestern schockiert. Immer wieder war es in der Vergangenheit vorgekommen, dass sich Unbekannte Zugang auf das Gelände verschafft hatten, dort randalierten. Von Autorennen hatte er bisher nicht gehört. Lessau geht davon aus, dass das Zahlenschloss am Tor beschädigt war. Er wolle es nun auswechseln. "Mehr kann ich nicht machen. Ich bin schockiert, was dort passiert ist."