Stellt euch einmal vor, jemand nimmt das Haus eurer Eltern von seinem Platz weg und stellt es einfach an einer anderen Stelle wieder auf. Genau das hat die Stemwarder Aktionsgemeinschaft für Naturschutz und Landschaftspflege gerade mit einem Storchennest gemacht. Vom Sieker Berg ist der 10 Meter hohe Mast mit dem Vogelnest in die Bachstraße im Barsbütteler Ortsteil Stemwarde gezogen.

Am Sieker Berg hat sich allerdings schon seit Jahren kein Storch mehr in dem Nest blicken lassen. Deshalb haben Mitarbeiter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) beschlossen, einen besseren Platz zu finden. Die Wiese an einem Teich fanden sie ideal, denn in den umliegenden Feuchtwiesen und Bächen können die Störche Nahrung finden. Sie essen Frösche, Mäuse und Insekten. Der Nachwuchs mag am liebsten Regenwürmer, deshalb darf die Gegend nicht zu trocken sein.

Mit einem Kran haben die Mitarbeiter der Aktionsgemeinschaft und des Nabu am Wochenende den Korb, der einen Durchmesser von 1,20 Meter hat, auf den ehemaligen Telegraphenmast gesetzt. Wichtig ist, dass das Nest so gebaut ist, dass das Regenwasser abfließen kann, denn sonst wird es zu kalt für die Jungvögel. Im Moment sind die Störche noch zum Überwintern in Afrika, aber schon Ende dieses Monats kommen sie in den Norden. Ob sie tatsächlich nach Stemwarde ziehen, kann man jetzt noch nicht wissen. Wie wir Menschen auch, entscheiden die Störche selbst, wo es ihnen am besten gefällt.