Gleichheit ist ein grundlegendes Merkmal der Gerechtigkeit. So ist es in unserem Grundgesetz verankert. Und das ist auch gut so. Nach diesem Prinzip müssten konsequenterweise auch unserer Steuergesetze erlassen und angewendet werden. Doch bei der Hundesteuer regiert leider immer noch die Willkür. Jede Stadt, jede Gemeinde kann die Sätze quasi nach Belieben festlegen. Das führt, besonders in Zeiten knapper Kassen, regelmäßig zu Erhöhungen. Und in Stormarn zu Ungerechtigkeiten.

Dass die Kommunen Hundesteuer eintreiben, ist grundsätzlich in Ordnung. Schließlich müssen schier endlose Kilometer Gehwege von den Hinterlassenschaften der Vierbeiner gereinigt werden. Allein in Ahrensburg kommen pro Jahr geschätzte 90 Tonnen zusammen. Und schließlich wird das Geld ja auch für sinnvolle Zwecke wie Kindergärten oder Straßenbau eingesetzt. Dass für Zweit- und Dritthunde bis zu 240 Euro fällig werden, ist ebenfalls okay. Schließlich brauchen die Verwaltungen ein ordnungspolitisches Instrument, um die Zahl der Hunde begrenzen zu können. Dass Halter von sogenannten Gefahrhunden mit bis zu 1000 Euro im Jahr verschreckt werden sollen, erscheint noch vergleichsweise günstig. Wer braucht schon einen Kampfhund?

Warum aber wird zum Beispiel ein alter Mensch, der mit einer kleinen Rente auskommen muss, mit einem Steuersatz von 100 Euro und mehr bestraft, nur weil er zufällig in Reinfeld, Trittau, Köthel oder Tangstedt wohnt? Wo doch sein vierbeiniger Freund verlässlicher Weggefährte und Trostspender an einsamen Tagen ist. Und warum kommt ein vermögender Hundehalter mit 24 bis 36 Euro davon, nur weil er ein paar Kilometer weiter in Barnitz, Grande, Heilshoop oder Badendorf lebt? Gerechtigkeit sieht anders aus.

Doch ist die Hundesteuer - auch nach Meinung von Finanz- und Rechtsgelehrten - eher ein politisches denn ein juristisches Problem. Schon die Tatsache, dass Hunde zur Besteuerung ausgewählt werden, verstößt im Kern gegen das grundgesetzlich festgelegte Gleichbehandlungsgebot. Warum nicht auch Steuern auf Katzen oder Pferde erheben? Die machen auch jede Menge Dreck. Warum nicht auf Goldfische und Hamster?

Aber im Ernst. Die Hundesteuer kann niemand wirklich abschaffen wollen. Die Ungleichbehandlung von Hundehaltern hingegen schon.