In eurer Schulzeit werdet ihr sicher einmal etwas von dem Schriftsteller Franz Kafka lesen. Zu den Schülern des Emil-von-Behring Gymnasiums in Großhansdorf ist sogar ein bekannter Schauspieler gekommen, um ihnen etwas aus dem Werk "Der Prozess" vorzuspielen (darüber lest ihr mehr auf Seite 3). Für die Jugendlichen war das bestimmt ein besonderer Tag.

Kafkas Werke selbst sind ebenfalls besonders, es gibt sogar ein eigenes Wort für sie: kafkaesk. Das steht im Wörterbuch und bedeutet "in der Art der Schilderungen Kafkas; auf unergründliche Weise bedrohlich". Das liegt an dem Inhalt von Kafkas Erzählungen. In diesen werden sich die Hauptfiguren oft selbst fremd, Gregor Samsa aus dem Werk "Die Verwandlung" zum Beispiel wacht morgens auf und ist kein Mensch mehr, sondern ein riesiges Insekt.

Warum er sich so was ausgedacht hat? Wahrscheinlich hatte er viel Fantasie. Auch soll er sehr scheu und wankelmütig gewesen sein und sich unverstanden gefühlt haben, von seinem Vater zum Beispiel. Das schwierige Verhältnis hat er ebenfalls zu einer Geschichte gemacht. In "Das Urteil" ist ein Vater nie mit seinem Sohn zufrieden. Die meisten Werke wurden übrigens erst nach Kafkas Tod veröffentlicht. Er war zu Lebzeiten nicht so berühmt und hat sicher nicht geahnt, wie viele Schüler einmal etwas von ihm lesen werden.